Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Kürzlich erst war bei einem anderen Verlag ein Geisterschiff unter dem Titel "Black Sails" in See gestochen, nun spukt es auch bei dtp Entertainment in dem Rätsel- und Wimmelbild-Spiel "Das Geheimnis des Geisterschiffes".
[imgleft]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1277819548Geisterschiff(1).jpg[/imgleft]Die Handlung beginnt kurz und bündig dort, wo man es auch erwarten kann: Die junge Annie O'Connors erhält den Auftrag, einen lange verschollenen Diamanten, den sagenhaften "Florentiner", zu bergen. Der kostbare Edelstein ging vor über 80 Jahren zusammen mit einem Schiff unter. Bevor Annie und ihre Crew aber die Stelle des Unglücks erreichen können, wird Annies Schiff gerammt und die junge Frau geht über Bord. Annie erwacht ausgerechnet auf der "Pride" – ebenjenem Schiff, das vor vielen Jahren sank! Kann das mit rechten Dingen zugehen? Mit der Hilfe des mysteriösen Geisterwesens Alphonse Gaspari begibt Annie sich nun auf die Suche nach dem "Florentiner" und muss dabei das unheimliche Schiff näher unter die Lupe nehmen, als ihr lieb ist …
[imgright]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1277819562Geisterschiff(6).jpg[/imgright] Wer dieses Spiel unter Windows Vista zum Laufen bringen will, sollte sofort die Option "Als Administrator ausführen" wählen, ansonsten schlägt wieder ein bei dtp Entertainment schon häufiger aufgetretener Bug zu – das Spiel lässt sich nicht speichern und stürzt pausenlos ab. Startet man die Anwendung per Rechtsklick als Admin, funktioniert es aber problemlos. In der Rolle von Annie erkundet man nun das Geisterschiff, muss viele Geheimnisse lösen (die sich meist in Kombinationsrätseln und Minispielen verbergen) und nach Gegenständen suchen. Vieles findet Eingang in das Inventar am unteren Bildschirmrand und kann dann an passender Stelle verwendet werden. Das Spiel ist damit kein reines Wimmelbildspiel, sondern bietet viele Elemente aus klassischen Point-and-Click-Adventures - Sachen einsammeln, Hindernisse überwinden und Dialoge führen.
[imgleft]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1277819576Geisterschiff(9).jpg[/imgleft] Das Wimmelbild-Spielprinzip wurde hier außerdem ein wenig erweitert – man kann bei den Optionen einstellen, ob man eine Liste der gesuchten Gegenstände angezeigt haben möchte, oder – in der etwas schwierigeren Variante – ob man lediglich anhand einer Kategorie suchen will. So gilt es etwa, "Dinge, die von allein rollen" anzuklicken, "Dinge, die man anziehen kann" oder "Dinge, die zum Handwerkszeug eines Detektivs" passen. Eine gute Idee, aber insgesamt wirkt "Das Geheimnis des Geisterschiffs" vor allem optisch etwas altbacken umgesetzt, obwohl die Szenerien durchaus liebevoll und detailliert gestaltet sind. Die Grafik ist jedoch vor allem im Vollbild relativ unscharf, egal, bei welcher Auflösung; vieles ist schlecht zu erkennen (tödlich bei einem Spiel in diesem Genre), die Sounds sind disharmonisch – vor allem, wenn der hilfreiche Geist zum Einsatz kommt. So entsteht fast der Eindruck, dass man mit diesem Titel schnell noch auf die Geisterschiff-Welle aufspringen wollte. Am Preis von knapp zehn Euro gibt es nichts zu meckern, aber die Umsetzung lässt zumindest teilweise zu wünschen übrig und eher wenig Wimmelbild-Spaß aufkommen. Obwohl die meisten Wimmelbild-Games sich praktisch gleichen und für Fans des Genres eigentlich immer gute Unterhaltung versprechen, kann dieses Spiel leider keine echten Begeisterungsstürme entfesseln.
Übrigens ist "Das Geheimnis des Geisterschiffs" das letzte von House of Tales entwickelte Spiel; das Studio, das in der Vergangenheit so bekannte Adventure-Games wie "Overclocked" und "Das Geheimnis der Druiden" entworfen hat, wurde inzwischen mit dtps Entwicklerstudio Cranberry Production ("Black Mirror 2", "Mata Hari") zusammengelegt. Anders als die genannten Adventures ist allerdings das Spiel um das Geisterschiff und Annie in erster Linie ein Wimmelbild-Spiel.