Nach den Vampiren gehen auch die Wergeschöpfe und Gestaltwandler an die Öffentlichkeit. Während Sams zweite Natur im "Merlottes" von den Gästen gut aufgenommen wird, hat seine Mutter nicht ganz so viel Glück und wird von Sams Stiefvater angeschossen. Doch trotz allem scheint die neuste Offenbarung mit wesentlich weniger Spannung abzugehen als die der Vampire.
Da Sam zu seiner Mutter muss, ist es an Sookie das "Merlottes" während seiner Abwesenheit zu führen.
Doch so wie so oft trügt der Schein, denn nur einige Tage später wird Sookies Schwägerin, an ein Kreuz genagelt, tot auf dem Parkplatz des "Merlottes" aufgefunden. Und natürlich steht ihr Bruder Jason mal wieder unter Verdacht, nachdem es allgemein bekannt ist, dass er von seiner Frau betrogen wurde. Aber natürlich reicht dies noch längst nicht, Sookie wird mit Eric vermählt, ohne dass dieser sie gefragt hätte und ohne dass Sookie weiß, welche Konsequenzen das für sie hat. Das FBI steht 3 Monate nach den Ereignissen von Rhodes vor ihrer Tür, um Sookies Fähigkeiten für sich zu beanspruchen, und zu allem Überfluss überbringt ihr Elfengroßvater Niall Sookie die Botschaft, dass eine ihrem Urgroßvater feindlich gesinnte Gruppierung der Elfen Jagd auf Sookie macht.

Mit "Vampirgeflüster" geht Charlaine Harris' Reihe "Southern Vampire Mysteries" schon in die neunte Runde. Klar, dass nach solch einer Zeit Veränderungen her müssen und die hat dieses Buch reichlich zu bieten – die offensichtlichste ist das Coming-Out der Wergeschöpfe und Gestaltwandler, die es damit den Vampiren nachmachen. Allein damit hätte man schon ein ganzes Buch füllen können, aber Charlaine Harris hat es für "Vampirgeflüster" noch nicht gereicht. Ein mysteriöser Mord, Eric, der hinter dem Rücken von Sookie agiert, angeblich zu ihrem Wohle, und die Nachricht von Sookies elfischen Urgroßvater lassen dieses Buch vor Handlungssträngen übersprudeln.
Doch in diesem Fall muss man klar sagen – hier ist es zu viel des Guten, durch die vielen "Baustellen" nimmt sich die Autorin selber die Konzentration und die Handlungsfäden wirken alle nicht ganz ausgereift. Und zu viel ist zu viel – der Leser wird in diesem Band einfach mit Action überschüttet, doch eben alles in ungarer Form.

Sehr schade, bedenkt man, wie gut durchdacht diese Reihe bisher war. Sicherlich sind die guten Ideen noch da und auch für Folgebände wurde reichlich Raum gelassen, doch bleibt dem eingefleischten Leser nur zu hoffen, dass sich die Reihe wieder ihrem alten Niveau nähert – dieser Band spielt definitiv im unteren Mittelfeld.

Abschließend sollte man noch anmerken, dass dtv das Erscheinungsbild der Serie überarbeitet hat; "Vampirgeflüster" zeigt eindeutige Parallelen zur ersten Staffel von "True Blood", die auf der Reihe "Southern Vampire Mysteries" basiert.