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Der berühmte Romanheld Don Quixote hat seinen Weg in die Welt der Brettspiele gefunden. Bei diesem Legespiel muss man ein Fürstentum mit Rittern, Burgen, Windmühlen, Kirchen und vielen verschlungenen Wegen so erstellen, dass man mit ihm möglichst viele Punkte erhält.
Man kann das Spiel alleine oder mit bis zu vier Personen spielen. Da keinerlei Interaktion zwischen den Spielern stattfindet, macht das für den Spielablauf aber keinen Unterschied. Man hat ein Legefeld, Fürstentum genannt, vor sich liegen, das vierundzwanzig leere Felder zeigt. Auf diese legt man im Laufe der Zeit alle seine Plättchen, von denen man ebenso genau vierundzwanzig besitzt. Also wird das Brett exakt voll. Das Setzen erfolgt mit Hilfe der Positionskarten; diese deckt man nacheinander auf und legt eines seiner Plättchen auf das genannte Feld. Es gibt insgesamt drei Runden. In jeder hat man eine unterschiedliche Anzahl von zufällig aufgedeckten Plättchen zur Verfügung. In der ersten Runde sind es neun, dann sieben und zuletzt sechs Stück. Man sieht also immer nur einen Teil seiner Möglichkeiten. Welche Positionskarte aufgedeckt wird, ist Glückssache, man weiß also auch nie, wo man die noch offen liegenden Plättchen auslegen kann. Hier bleibt folglich nur die Hoffnung, dass es eine möglichst passende ist. Ausschließlich die letzte Runde gibt bis zu einem gewissen Grad die Möglichkeit zu planen, da man hier alle noch zur Verfügung stehenden Plättchen sieht.
Auf den Plättchen sieht man verschiedene Wege, Ritter, Windmühlen und Kirchen. Legt man sie auf eine bestimmte Art aus, bekommt man Punkte. Die zwei Burgen werden als erstes ausgelegt und geben Punkte, wenn man Ritter mit ihnen verbunden hat. Kirchen und Windmühlen erzeugen Punkte, wenn sie jeweils miteinander verbunden sind. Platziert man seine Ritter am Spielfeldrand, steigt damit auch die Wertung. Wer letzten Endes die am besten miteinander verbundenen Wege und somit die meisten Punkte hat, gewinnt.
Es macht keinen Unterschied, mit wie vielen Personen man spielt, bei wenigen geht es allerdings schneller, da man nicht auf den langsamsten Denker warten muss. In der Endwertung werden zwar die Punkte verglichen, die könnte man aber auch einfach notieren und so um einen High Score spielen. Die Interaktion fehlt enorm, gerade bei vier Spielern sitzen meist zwei Spieler immer sehr schnell gelangweilt am Tisch, weil sie nur auf die anderen warten müssen und keine Chancen haben, das Spiel auf irgendeine Art zu beeinflussen. In der Bedienungsanleitung werden Erweiterungen angekündigt: Man kann nur hoffen, dass dieses große Manko damit wenigstens ansatzweise behoben wird. Zum Beispiel würden Sonderkarten, die einem Spieler einmal die Möglichkeit geben, einen anderen dazu zu zwingen, nicht das wünschte Plättchen zu legen, das Spiel extrem aufwerten.
So wie es jetzt ist, stellt "Don Quixote" ein durchschnittliches Solitärspiel dar, das sich lediglich dazu eignet, von mehreren Spielern gleichzeitig gespielt zu werden, was für die meisten Beteiligten aber nur längere Wartezeiten bedeutet. Ein wenig Abwechslung kommt nur dadurch zustande, dass man nie weiß, welches Feld als nächstes besetzt werden muss und welche Plättchen man wann zur Verfügung hat. Hat man "Don Quixote" mehrere Male gespielt, entwickelt man jedoch ein recht gutes Gefühl dafür, wie man sein Fürstentum organisieren sollte. Ein Großteil bleibt dennoch dem Glück überlassen.
Der mittelmäßige Spielspaß kombiniert mit dem dafür (noch) recht hohen Kaufpreis macht es leider wirklich schwer das Spiel zu empfehlen. Nur echte Solitär-Fans sollten hier zuschlagen. Allen anderen kann man lediglich empfehlen auf die Erweiterungen zu warten, die eigentlich nur eine Verbesserung bedeuten können.