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In dem Kalender "Köln wie es war 2011" wurden zwölf Aufnahmen von August Sander zusammengestellt, die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts aufgenommen wurden. Sander, einer der berühmtesten Fotografen des 20. Jahrhunderts, dokumentiert einerseits architektonische Besonderheiten der Stadt am Rhein und versetzt den Betrachter in längst vergangene Zeiten, vermag aber andererseits auch die Fotografie als ästhetisierende Kunstform selbst zum Thema zu machen. Die zwölf Aufnahmen entstammen den umfangreichen Arbeiten von August Sander zum Thema Köln und wurden vom Kölnischen Stadtmuseum zur Verfügung gestellt.
Zu sehen sind der Lichhof, also der ehemalige Leich- und Friedhof neben St. Maria im Kapitol, der Kölner "Klingelpütz" vom Hansahochhaus aus gesehen, die Rathausgasse, die Ehrenstraße, der Dom, St. Maria in der Schnurgasse, das Messegelände Deutz und ein Überfahrschiff, der Römerbrunnen am Justizgebäude, ein Teil der Gürzenichfassade an der Martinstraße, der Hohenzollernring vom Opernhaus aus gesehen, St. Kolumba und das Dischhaus und der Blick vom Messeturm auf Köln.
Das Kalendarium ordnet die jeweiligen Tageszahlen in zwei Reihen an. Dazwischen sind die Tagesnamen in vier verschiedenen Sprachen platziert. Entsprechend den Schwarz-weiß-Bildern wird auch in diesem Teil des Kalenders auf Farbe verzichtet.
Ein dreizehntes Kalenderblatt dokumentiert den Lebenslauf August Sanders und gibt kurz Auskunft über die jeweiligen Bilder und ihren Platz im Werk des Fotografen.
Ob Kölner, Architekturstudent, Liebhaber alter Fotografien oder Sammler von Fotokunst, dieser Kalender zeigt zwölf Aufnahmen des legendären August Sander, die jeden Betrachter begeistern. Dabei ist dies nicht mal eine Kunst, gibt es doch im Stadtmuseum hunderte Bilder, aus denen man nur einige, für die Stadt und den Künstler charakteristische, aussuchen musste.
Und das ist durchweg gelungen. Zwar wird der Nicht-Kölner mit einigen Stadtansichten nur wenig anfangen können, doch das ist auch nicht der Sinn dieses Kalenders. Längst hat die Stadt ein gänzlich anderes Aussehen und kann außer dem Dom keines der Objekte unverändert anbieten. Ein Weltkrieg mit seinen verheerenden Schäden und mehr als siebzig Jahre Stadtentwicklung (und Verkehrsplanung) haben aus diesen fast verschlafen wirkenden, malerischen Ecken eine Großstadt werden lassen, die dem Fotografen von heute gänzlich andere Herausforderungen entgegen bringt als August Sander in den 30er Jahren.
Doch der Betrachter wird dennoch begeistert sein. Die hohe Kunstfertigkeit Sanders, gepaart mit der Vielfalt der Möglichkeiten, die ihm Köln bot, haben Aufnahmen entstehen lassen, die jedem Museum zur Ehre gereichen.
Traumhaft der Hohenzollernring, wunderschön das Bild des Dischhauses, das Generationen von Fotografen beeinflusst hat. Wer einen zeitlosen Kalender sein Eigen nennen will, sollte sich "Köln wie es war 2001" unbedingt einmal ansehen.
Einziger Kritikpunkt eines ansonsten perfekten Kalenders ist der vierzeilige Tagesnamenblock zwischen den Monatsdaten. Er sieht einfach nur hässlich aus und ist einzig der internationalen Vermarktung dieses Kalenders geschuldet.