In den letzten 20 Jahren haben sich die "Staatlichen Museen zu Berlin" wieder zu wahren Attraktionen von Weltrang gemausert, die immer mehr Besucher anziehen. Die Staatlichen Museen bilden dabei ein "Universalmuseum", dessen Ursprung im 1830 von Schinkel erbauten "Museum am Lustgarten", dem heutigen "Alten Museum", liegt. Heute besteht dieses Universalmuseum aus fünfzehn Sammlungen, die in siebzehn Häusern untergebracht sind, darunter die Museen der berühmten Museumsinsel in Berlin Mitte.
Aber es gibt auch zahlreiche kleinere und neuere Häuser, die einen Besuch lohnen, schließlich reicht das Spektrum der "Staatlichen Museen zu Berlin" von der Vor- und Frühgeschichte bis zur modernen Kunst und deckt dabei die Kunst und Kultur aller Kontinente ab.

Das Buch beschreibt die Museen in den Bereichen "Museumsinsel Berlin/Mitte", "Kulturforum Potsdamer Platz/Tiergarten", "Charlottenburg" und "Dahlem".
Jeder der Bereiche wird mit einer kurzen Einleitung und einer kleinen Karte vorgestellt. Es folgt die Beschreibung der einzelnen Museen vor Ort, auch hier mit Einleitung und, soweit vorhanden, einem Museumsplan. Anschließend wird die jeweilige Sammlung vorgestellt. Hierbei wird nicht ein reiner Überblick geliefert, sondern einige der Titel gebenden Highlights werden mit Bild und Text genauer betrachtet.

Auch wenn sich die Berliner Museumslandschaft in den letzten Jahren stark gewandelt hat und auch weitere Veränderungen, zum Beispiel durch das geplante Humboldt Forum, anstehen: Die großen Häuser haben ebenso Bestand wie die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Sie kurz vorzustellen macht Sinn und liefert zugleich einen Bestandsbericht der Sammlung in ihrem aktuellen Zustand.
Jemand, der die Staatlichen Museen zu Berlin ganz genau erkunden will, kann das schmale Buch mitnehmen und vor Ort mit den Plänen der Häuser durch die Sammlungen wandeln – auch wenn bei weitem nicht jedes Haus so groß ist, dass man auf Pläne angewiesen wäre, um sich in ihnen zu orientieren.
Trotzdem sind die Informationen zu den einzelnen Häusern, ihren Geschichten und Sammlungen sowie ihren Meisterwerken interessante Lektüre für jeden Museumsbegeisterten, wenn auch - durch den Umfang des Buches - die einzelnen Häuser und Sammlungen nur kurz vorgestellt und angeschnitten werden können.

Bedauerlich ist dabei allerdings, dass das Museum für Fotografie zwar in der Liste aller Häuser auf der Rückseite des Buches erwähnt, aber nicht im Buch behandelt wird. Bei einem Buch, das den Anspruch hat, mehr zu sein als ein schnell veralteter Museumsführer für Berlin, ein kaum verzeihlicher Fehler.
Die unterschiedliche Qualität der Museumspläne ist dabei schon weniger störend, wenn es auch sehr irritierend ist, dass man zum Beispiel für die Museen in Dahlem drei Mal denselben Plan verwendet hat, da sich diese in einem zusammenhängenden Komplex befinden.

Ansonsten ist das Design schlicht und praktisch. Ein farbiges Register hilft ebenso bei der Orientierung wie die ausgeschriebenen Namen der Museen am Seitenrand. Die zahlreichen Abbildungen lockern die Texte auf und geben einen guten Eindruck von den beschriebenen Meisterwerken der Staatlichen Museen zu Berlin.

"Meisterwerke der Staatlichen Museen zu Berlin" vermittelt einen guten Überblick über die Schätze dieses Universalmuseums, seiner Häuser und Sammlungen. Bedauerlich ist dabei nur, dass das Buch nicht alle Häuser und Sammlungen vorstellt.