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 Mobile Computing

Grundlagen, Technik, Konzepte

Autoren: Jörg Roth
Verlag: Dpunkt Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Das Buch "Mobile Computing" von Jörg Roth ist als Softcover im dpunkt-Verlag erschienen und hat 494 Seiten. In diesem Buch werden alle Arten von mobilen elektronischen Medien beleuchtet und ihre Art, wie sie kommunizieren. Es werden sowohl Handhelds als auch Handys dargestellt, aber der Schwerpunkt liegt eigentlich darin, wie die Geräte miteinander kommunizieren können. Man sollte das Buch nicht als einen schnellen praktischen Leitfaden verstehen, sondern als ein Buch, das sehr in die Tiefe geht und wissenschaftlich die verschiedensten Algorithmen behandelt.

Schon nach einem Blick auf das Inhaltsverzeichnis ist man überrascht, wie viele Themen der Autor in aller Ausführlichkeit behandeln will. Noch überraschter ist man aber am Ende des Buches, wenn man bemerkt, das es dem Autor wirklich gelungen ist.
Das erste Kapitel vermittelt die Grundlagen, indem erklärt wird, unter welchen Bedingungen man von "Mobile Computing" sprechen kann. Dies wird dann gleich mal von verschiedenen Betrachtungswinkeln beleuchtet, da man aus der Sicht eines Anwenders meistens etwas anderes darunter versteht als aus der Sicht des Netzwerkes. Danach werden zwei praktische Beispiele gezeigt, in denen Probleme mit mobilen Endgeräten gelöst werden können.
Im zweiten Kapitel wird allgemein auf drahtlose Vernetzung eingegangen. Als erstes werden die Grundlagen wie das Open Systems Interconnection (OSI)- Referenzmodell und das darauf aufbauende Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) erklärt. Als nächstes wird gezeigt, was man speziell bei mobiler Kommunikation beachten muss, und was man unter dem Multiplexverfahren versteht - ein Verfahren, das zum Beispiel bei Handys verwendet wird, wenn man sich von einer Zelle in die nächste bewegt.
Das dritte Kapitel handelt im allgemeinem von Mobiltelefonen, der Funktionsweise von Global System for Mobile Communication (GSM) und dessen Erweiterung, dem Universal Mobile Telecommunications System (UMTS).
Das vierte Kapitel handelt von drahtlosen lokalen Netzen. Als erstes wird hier das Wireless Local Area Network (WLAN) behandelt. Hier wird nicht vermittelt, wie man seinen Rechner in das drahtlose Netz einbringt, sondern es wird ausführlich erklärt, wie das Netz funktioniert, damit man selber später Funktionen des Protokolls ansprechen kann, wenn man Sachen dafür entwickelt. Im Anschluss wird noch auf weitere Verfahren eingegangen, die für Funkübertragungen in einem lokalen Netz entwickelt wurden. Die einzelnen Vorteile sind hierbei sehr genau aufgezeigt, so dass man sich fragt, wie sich Wireless Local Area Network (WLAN) durchsetzen konnte.
Das nächsten Kapitel hat den Titel "Wireless Personal Area Network" und handelt, wie der Name schon sagt, von drahtlosen Netzwerken, die einen kleineren Bereich abdecken, als das im Kapitel zuvor beschriebene Wireless Local Area Network (WLAN). Als erster Vertreter wird Infrared Data Association (IrDA) behandelt, das die meisten Leute als Infrarotschnittstelle am Handy oder Handheld kennen. Auch hier wird wieder detailliert beschrieben, wie diese Technik funktioniert und wie die Netzwerkprotokolle aufgebaut sind. Anschließend wird ein weiterer Vertreter des Wireless Personal Area Network erklärt, das Bluetooth. Im Anschluss daran kommt ein kleiner Abschnitt, in dem beide Techniken miteinander verglichen werden.
Das nächste Kapitel handelt von Ad-hoc Netzwerken, also Netzwerken, die nur kurzfristig eingerichtet werden, beispielsweise wenn man mehrere Laptops miteinander verbindet ohne einen Access-Point zu verwenden. Dazu werden die verschiedenen Verfahren erklärt. Anschließend wird gezeigt, wie man am ehesten ein Routing realisieren kann, sprich das Weiterleiten von Nachrichten an andere Rechner.
Das siebte Kapitel beschäftigt sich damit, wie man mobile Endgeräte mit dem Internet verbinden kann, welche Protokolle dazu nötig sind und wie die Knotenstellen arbeiten, um dieses zu realisieren. Zum Abschluss dieses Kapitels werden Alternativen zum World Wide Web gezeigt.
Das achte Kapitel handelt von Anwendungen, die ortsbezogen sind und anhand der Position des Gerätes entsprechend reagieren. Das bekannteste Beispiel ist das Navigationssystem. Welche Methoden hier zum Tragen kommen, wird in aller Ausführlichkeit beschrieben. Es wird auch gezeigt, wie man die Genauigkeit einer Anwendung berechnen kann.
Das neunte Kapitel handelt von der Sicherheit in mobilen Netzen. Die Funktionsweise von Kryptografie wird erklärt. Anschließend werden die verschiedenen Sicherheitsverfahren ausführlich dargestellt, auch wenn es schwer fällt, den Ausführungen zu folgen.
Das zehnte Kapitel handelt von mobilen Datenzugriffen. Zu diesem Thema wird das Object Exchange Protocol (OBEX) behandelt, das extra für den Datenaustausch entwickelt wurde. Des Weiteren wird erklärt, wie die Synchronisation von Endgräten mit Basisstationen funktioniert und wie digitale Visitenkarten funktionieren.
Im letzten Kapitel wird wiederholt beschrieben welche Arten von mobilen Endgeräten es gibt und wie man mit diesen interagiert. Zu guter letzt folgt noch ein Überblick über die bekanntesten Betriebssysteme und eine kurze, aber sehr gut gemachte, Einführung in Java Micro Edition.
Im Anhang folgen dann noch eine Erklärung der Abkürzungen und Lösungen zu den Übungsfragen, die in dem Buch vorgekommen sind.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um eines der besten Bücher zu diesem Thema handelt, wenn man in dem Bereich arbeiten und die Grundlagen verstehen will oder dieses Thema im Studium hat. Man sollte aber davon absehen, dieses Buch ohne Grundwissen der theoretischen Netzwerkgrundlagen lesen zu wollen. Aufgrund der Komplexität im Verhältnis zur geringen Seitenzahl, ist jedes Wort von Bedeutung und es kommt leicht mal vor, dass man eine Seite wiederholt lesen muss, da man etwas nicht verstanden hat.

Dominik Berres



| Erschienen: 01. September 2005 | ISBN: 3898643662 | Preis: 49 Euro

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