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 Sticht oder nicht

Autoren: Thomas Nezold
Illustratoren: Tom Thiel
Verlag: Pegasus Spiele GmbH

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Bei vielen Kartenspielklassikern geht es darum, mittels einer Karte, die höherwertig ist als die von anderen Mitspielern ausgespielten Karten, einen "Stich" zu machen, und derjenige, dem die meisten Stiche gelingen, gewinnt. Dieses Prinzip findet man auch bei "Sticht oder nicht", einem originellen Kartenspiel für drei bis sechs Spieler ab etwa acht Jahren.

Das Spiel besteht neben der Anleitung aus folgenden Elementen: 48 Spielkarten in vier "Farben" (diese Funktion übernehmen Tiere mit "Stich", nämlich Wespe, Stachelschwein, Skorpion und Schwertfisch) und mit den Werten von 1 bis 12, sechs so genannte Plusminuskarten, die Geberkarte sowie 31 Sonderkarten mit unterschiedlichen Funktionen, deren Rückseiten je eine von vier verschiedenen Farben aufweist.
Der zweiseitigen Anleitung kann man Schritt für Schritt entnehmen, wie das Spiel funktioniert. Untergebracht ist es in einer attraktiv gestalteten Metallschachtel.

In Bezug auf die grundsätzlichen Abläufe unterscheidet sich "Sticht oder nicht" keineswegs sonderlich von Spielen mit demselben Prinzip. Jeder Spieler erhält vom Geber dieselbe Anzahl gemischter Karten, und wenn diese Karten überwiegend hohe Zahlenwerte haben, stehen die Chancen ganz gut.
Es gibt aber noch Extras. So besitzt jeder Spieler eine "Plusminuskarte", mittels derer er einmal pro Runde den Zahlenwert seiner ausgespielten Karte um 2 nach oben oder unten verändern kann, wodurch sich gegebenenfalls überraschende Wendungen im Spiel ergeben. Zudem wählen zwei Spieler je eine Karte aus den Sonderkarten. Hierdurch wird zum Beispiel die für die jeweilige Runde geltende Trumpf"farbe" beziehungsweise das entsprechende Tier festgelegt, oder es gibt Abzüge oder Boni für den Besitzer der meisten oder wenigsten Karten einer Farbe, die meisten oder wenigsten Stiche in der Runde und Ähnliches. Da die Auswahl der Sonderkarten reihum erfolgt, hat jeder über das Spiel hinweg die Möglichkeit, seine Siegeschancen in einzelnen Runden zu erhöhen.

Das eigentliche Spiel erfolgt ganz klassisch, indem der erste Spieler eine Karte auslegt und damit die auszuspielende Farbe vorgibt. Wer den höchsten Zahlenwert dieser Farbe in der Runde vorlegt, gewinnt den Stich. Nur wenn ein Spieler keine Karten in der geforderten Farbe besitzt, darf er eine andere Farbe verwenden oder mittels der Trumpffarbe einen Stich versuchen. Sind alle Karten ausgespielt, endet diese Runde, und mit neu gemischten Karten und ebenfalls neu gewählten Sonderkarten beginnt die nächste. Je nach Spielerzahl werden fünf bis acht Runden gespielt. Die Gesamtpunktzahl (Punkte werden am Ende jeder Runde ermittelt) bestimmt den Sieger.

Die Wahl der stechenden Tiere als "Farben" ist natürlich originell. Richtig Pep bekommt das Spiel aber durch die erwähnten Extras wie Plusminuskarten und Sonderkarten, die eine Runde stark beinflussen, gegebenenfalls auch drehen können. Somit bedeuten schlechte Karten im Sinne dominierender geringer Zahlenwerte nicht zwingend Minuspunkte in dieser Runde.
Natürlich kann man auch mit etwas strategischem Geschick das Spiel zu seinen Gunsten beeinflussen – welche Karte man jeweils ausspielt, liegt im eigenen Ermessen, auch wenn sich aus logischer Sicht je nach Situation bestimmte Strategien aufdrängen.
So kann das Spiel, besonders bei einer höheren Spielerzahl, durchaus eine beachtliche Dynamik und einiges Tempo entwickeln. Mehr Pfiff als mancher Klassiker hat es definitiv.

Auch die Aufmachung gefällt. Klar unterscheidbare Tiere, die zudem noch durch unterschiedliche kräftige Hintergrundfarben ergänzt werden, und aussagekräftige Sonder- und Plusminuskarten erleichtern das Spiel. Die Karten sind ausreichend robust, und die Schachtel übersteht auch Reisen und Ausflüge unbeschadet. Dank der bebilderten, mit Beispielen unterlegten Schritt-für-Schritt-Anleitung lässt sich "Sticht oder nicht" rasch verstehen, auch für Kinder. Ein rundum gelungenes, spannendes und auch auf Dauer nicht langweiliges Kartenspiel!

Auf der Verlagswebsite gibt es ein Video-Interview mit dem Spiele-Entwickler von "Sticht oder nicht": www.pegasus.de/393+M51173f775a5.html

Regina Károlyi



Kartenspiel | Erschienen: 25. März 2010 | Preis: 5,99 Euro | für 3 - 6 Spieler | Sprache: Deutsch

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