Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Mark Brandis hat mit seinem Raumschiff Hermes, die Delta IX in Schlepptau genommen. Nachdem der Commander besagten Schiffes auf dem Uranus-Mond Titania verschollen und von der ursprünglich vierköpfigen Mannschaft nur ein Mitglied gerettet werden konnte, muss die Delta IX unbemannt bleiben. Wieder muss die Hermes den Raumsektor durchqueren, in dem sie schon auf dem Weg zum Mond Titania in eine Falle der Republikaner geriet. Und tatsächlich kommt es erneut zu einem Zwischenfall - die Delta IX verschwindet! Von der Besatzung der Hermes unbemerkt, wird das verwaiste Schiff von den Republikanern gekapert. Mark Brandis macht sich sogleich auf die Suche nach dem Schiff und erreicht dabei die Raumstation Zhongli Quan. Bevor er jedoch die Fahndung fortsetzen kann, bekommt er einen neuen Befehl von der Venus-Erde Gesellschaft für Astronautik (VEGA). Erstaunlicherweise soll er die Delta IX zurück lassen und eine Sonde erforschen. Diese soll außerirdischen Ursprungs sein und kann vermutlich der Menschheit ganz erhebliche Fortschritte bringen. Da die Republikaner gerade durch den erfolgreichen Beutezug, der ihnen die Delta IX eingebracht hat, abgelenkt sind, bietet sich jetzt die perfekte Gelegenheit die Sonde ungestört untersuchen zu können.
Mark Brandis gehört eindeutig zu den besten Hörspielserien, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Mit "Raumsonde Epsilon" veröffentlicht das Label "Folgenreich" erneut eine Doppelfolge dieser spannenden Serie auf hohem Niveau. Die Story schließt direkt an die Vorgängerdoppelfolge "Vorstoß zum Uranus" an, es ist daher ratsam mindestens diese vorher zu hören, zumal auch auf vorherige Geschehnisse Bezug genommen und aufgebaut wird. Die Leistung der Sprecher ist bis auf eine Ausnahme hervorragend und absolut authentisch. Leider hat es Tomasina Ulbricht als Ludmilla Wolska noch immer nicht geschafft, ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu entdecken. Sogar der Bordcomputer CORA, gesprochen von Christina Mühlenhof, zeugt von mehr "Menschlichkeit" und Enthusiasmus in der Stimme als das Besatzungsmitglied Wolska.
Allen anderen merkt man ihre Professionalität an. Wieder gelingt es dem Hörspiel ohne große Sound- und Klangeffekte, den Zuhörer voll in seinen Bann zu ziehen; die Atmosphäre, die allein durch die Sprecher hervorgerufen wird, knistert vor Spannung.
Die politische Situation hat weiterhin einen hohen Stellenwert in dieser Hörspielreihe, tritt aber in dieser Doppelfolge etwas in den Hintergrund. Die Möglichkeit mit extraterrestrischen Wesen Kontakt aufzunehmen, ist für alle Menschen interessant. Egal ob VEGA, Republiken oder unabhängige Gemeinschaften - könnte sich hier vielleicht sogar Potential zur Zusammenarbeit ergeben? Diese voll und ganz "erwachsene" Hörspielreihe, die auf den Jugendbüchern von Nikolai von Michalewsky basiert, zeigt einmal mehr, was Science-Fiction-Literatur für Jugendliche eigentlich alles bieten kann. Man darf den jungen Lesern ruhig etwas zutrauen. Wie schön, dass von Michalewsky das getan hat und die "Mark Brandis"-Hörspielserie außerdem so unvorstellbar gut umgesetzt wurde.
"Raumsonde Epsilon I" ist der spannende Beginn einer neuen Doppelfolge, deren zwei Teile aber glücklicherweise zeitgleich erschienen sind - so kann das Hören nahtlos weitergehen und wird nicht von einer Produktionspause unterbrochen. Wer Mark Brandis bisher nicht kennt, sollte ganz vorne anfangen, mit Folge Eins und sich dann genussvoll bis zur aktuellen Doppelfolge durchhören.