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 Eine Dose Kussbonbons

Autoren: Michel Gay
Übersetzer: Tobias Scheffel
Verlag: Moritz Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Der kleine Zeo fährt zum ersten Mal ins Ferienlager. Er freut sich schon darauf, allerdings bekommt er etwas Bauchschmerzen als er herausfindet, dass Papa und Mama nicht mitkommen werden. Wie soll er dort wohl ohne Gute-Nacht-Kuss einschlafen können? Aber Zeos Eltern haben sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie geben ihrem Sohn eine Dose voller Kussbonbons mit. Ein Kussbonbon ist "wie ein Abziehbild, nur mit Küssen drauf statt Bildern", das man sich an die Wange pressen kann, wenn die Sehnsucht all zu groß wird.

Derart ausgerüstet sitzt Zeo dann mit den anderen Kindern im Zug und will eigentlich groß und tapfer sein, weil er das erste Mal alleine weg fährt. Wenn da nur nicht der kleine Junge auf dem Platz hinter ihm wäre, der die ganze Zeit weint weil er seine Eltern so sehr vermisst. Da kommt sich Zeo selber wieder ganz klein und traurig vor und drückt sich heimlich ein Kussbonbon auf die Backe. Aber dann hat er eine Idee: Um den kleinen Jungen zu trösten, schenkt er ihm eines seiner Kussbonbons. Dankbar presst dieser sich das Stückchen Papier mit den Küssen darauf an die Wange. Als die anderen Kinder das sehen, möchten sie auch gerne eines haben, denn auch sie vermissen ihre Eltern und fühlen sich einsam. Am Ende hat Zeo alle Küsse aus der Dose verschenkt und die Kinder können ruhig und geborgen einschlafen. Am nächsten Morgen wird Zeo von den anderen geweckt und alle möchten mit ihm ihr Frühstück teilen. Mit so vielen neuen Freunden bleibt ihm gar nicht mehr viel Zeit, um an die Küsse zu denken, denn er und seine neuen Freunde haben sich ganz viel zu erzählen.

"Eine Dose Kussbonbons" erzählt die Geschichte des Zebrajungen Zeo der zum ersten Mal alleine ins Ferienlager fährt. Die Zeichnungen sind reduziert und auf das Wesentliche beschränkt, wodurch der Fokus ganz auf die Gestik und Mimik der Figuren gelegt wird. Die Texte sind kindgerecht mit kurzen, einfachen Sätzen, die für kleine Kinder ab drei Jahren gut verständlich und eingängig sind.

Sehr schön ist, dass das Bilderbuch die verschiedenen Gefühlssituationen des Kindes thematisiert und dafür viel Platz eingeräumt wird. Ob Bauchweh vor Angst bei den Vorbereitungen zur Fahrt oder das Bemühen im Zug, ganz groß und tapfer zu sein, Kinder haben viele Gelegenheiten, sich in Zeo wiederzuerkennen. Dadurch regt das Buch Eltern und Kinder auch dazu an, sich über ähnliche erlebte Situationen auszutauschen. Anhand der Geschichte des kleinen Zebrajungen Zeo wird ihnen gezeigt, dass Heimweh zu haben völlig normal ist und dass es anderen Kindern auch so geht, auch wenn diese es vielleicht nicht zeigen. Wichtig ist die Lösung, die den Betrachtern am Ende des Buches präsentiert wird: Zeo hat durch das Teilen seiner Kussbonbons viele neue Freunde gefunden und das Heimweh ist schon fast vergessen.

"Eine Dose Kussbonbons" ist ein wunderbares Buch, das auf sehr einfühlsame Weise mit den Ängsten von Kindern umgeht und diese ernst nimmt, und sollte in keinem Kinderzimmer fehlen.

Zur Leseprobe des Verlags

Laura Wasiluk



Hardcover | Erschienen: 7. Dezember 2009 | ISBN: 978-3895651991 | Originaltitel: La provision de bisous de Zou | Preis: 12,80 Euro | 32 Seiten | Sprache: Deutsch

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