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Peters Engagement für die Schule artet in einen neuen Fall für die drei Fragezeichen aus, denn statt harmlose Mövenfotos zu schießen, fotografiert er - vorerst unbemerkt - ein Agententreffen. Peter wird zum Spielball zwischen den Geheimdiensten, welche nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel sind, denn sie alle wollen ihre Interessen durchsetzen. Justus, Peter und Bob ermitteln auf eigene Faust. Sie versuchen die Wahrheit ans Licht zu bringen und benötigen dazu die Hilfe eines alten Bekannten ...
"Skateboardfieber" ist Band 151 der "???"-Serie und entstammt aus der Feder von Ben Nevis.
Nevis Arbeit zu bewerten, fällt nicht leicht, denn in seinem neusten Abenteuer der drei Detektive aus Rocky Beach wechseln sich gute und schwache Momente in rasanter Art und Weise ab. Die eigentliche Geschichte, welche sich im Verlauf des Abenteuers präsentiert, ist spannend und temporeich erzählt, aber die Umsetzung lässt dem Leser an einigen Stellen die Nackenhaare zu Berge stehen.
Die drei Detektive gegen Gott und die Welt antreten zu lassen ist (leider) nichts Neues mehr, aber in der Betrachtung des Rahmens der Serie, sprengen diese Abenteuer immer etwas den Kontext. Auf Peter wird geschossen und Agenten entführen ihn, um ihm Gewalt anzudrohen, wenn er nicht kooperieren will. Eigentlich ergibt dies eine nette Story, aber es erinnert eher an Krimi/Thriller, statt an ein Kinderbuch. Vorbei sind die Zeiten der guten Rätsel und "kindlichen" Ermittlungen mit Geistesblitzen. Die drei Fragezeichen spielen in der Erwachsenenwelt mit, was zu teils fragwürdigen Szenen führt.
So kann sich MacGyver getrost zur Ruhe setzen, denn Peter schafft es aus einem Büroschrank, unter Zuhilfenahme einer Coladose, etwas zu basteln, was eigentlich nicht halten kann. Ohne zu viel zu verraten, die Konstruktion ist an den Haaren herbeigezogen und für das durchgeführte Vorhaben wohl eher der sichere Absturz, statt eines erfolgreichen Fluchtversuchs.
Generell schwankt das Abenteuer zwischen den Extremen. Es geht um Millionen und Milliarden und der raue Ton beherrscht das Geschehen, aber die Agenten lassen dem Gegenspieler die Möglichkeit sich mit simpelsten Mitteln zu befreien und geben ihm die Auflösung und die Beweise quasi direkt mit auf den Weg. Auch wenn in den Geschichten immer ein paar Abläufe hingebogen werden müssen, so ist solch ein Ablauf in sich nicht stimmig. Lieber etwas weniger dick auftragen in Zukunft, dann passt es auch, wenn Peter auf solch eine Art das Zimmer verlassen kann.
Ein weiteres Beispiel ist Peter auf der Flucht, welcher unerwartet Hilfe bekommt und noch nebenbei ein paar Skateboardtricks vorführt. Da passt etwas nicht, wenn er erst in Todesangst flieht und dann Sprünge mit dem Board zeigt.
Schön eingearbeitet ist die Verstrickung rund um Bert Young, einem alten Bekannten aus der "Silbernen Spinne", welche im Buch aber nur in der amerikanischen Version "Silver spider" erwähnt wird. Nevis erklärt im "Anhang" auch den Grund dafür, allerdings ist die Verstrickung zum alten Fall recht dünn. Trotzdem ist dies eine nette und gut eingebrachte Idee. Selbst die Einbindung von
"Rubbish" George ist gelungen, auch wenn es dunkel in den Zellen graut, dass die drei Freunde diese abwertende Bezeichnung nicht mehr benutzen wollten.
Wie so oft haben Titel und Inhalt nicht viel miteinander zu tun. In diesem Fall darf erleichtert aufgeatmet werden, denn es ist ausdrücklich kein berühmt-berüchtigter Sportfall geworden. Skateboards und die "Szene" werden nur am Rande betrachtet und die große Veranstaltung dient auch nur nebenbei als Schauplatz, ähnlich wie es schon beim "Fußballfieber" der Fall war.
Insgesamt bietet "Skatboardfieber" einen unterhaltsamen Krimispaß, auch wenn die Handlung übertrieben und teilweise "???"-realitätsfremd wirkt. Skateboards sind zwar präsent, bestimmen aber nicht den Fokus des Abenteuers. Das Ende wirkt etwas abrupt, aber immerhin ein ordentliches Werk von Ben Nevis, wenn nicht die extremen Schwankungen wären.