Im März 2010 erschien beim amerikanischen Verlag "Hyperion Books" der erste Band der Buchreihe "Hex Hall". Bereits im Juli des gleichen Jahres veröffentlichte Lyx den Roman in deutscher Übersetzung und lässt so die Leser an den Abenteuern teilhaben, die Sophie Mercer auf "Hex Hall" erlebt.

Eigentlich wollte Sophie Mercer nur helfen, als sie den attraktivsten Jungen der Schule mit einem Liebeszauber belegt, damit dieser mit einer ihrer Freundinnen zum Abschlussball geht. Ihre Magie ist jedoch zu stark und so geht - wie eigentlich immer - alles schief. Nachdem der Ball also im Chaos versinkt, hat der Rat endgültig genug von den Verfehlungen der Junghexe. Um nicht länger eine Gefahr für die übernatürliche Welt darzustellen, denn diese soll vor den Augen der Normalsterblichen weiterhin verborgen bleiben, wird Sophie auf eine Schule für magisch begabte Problemkinder geschickt: Hex Hall.

Und natürlich hinterlässt sie gleich am ersten Tag bleibenden Eindruck. Der Zusammenstoß mit einem Werwolf, eine Intimfeindschaft mit dem Schönling des Internats und das Anfreunden mit der Außenseiterin schlechthin sind nur einige der Fettnäpfchen, die Sophie zielsicher trifft. Die junge Hexe findet sich nur langsam zurecht und erfährt Unglaubliches: Eines der Mädchen wurde vor kurzer Zeit blutleer aufgefunden. Steckt möglicherweise Jenna dahinter, ihre Zimmernachbarin und einziger Vampir des Internats? Oder ist es dem mächtigen Geheimbund L'Occhio di Dio gelungen, sich Zugang zur Schule zu verschaffen? Da gibt es ein weiteres Opfer und Sophie muss sich fragen: Ist sie vielleicht die Nächste?

Mit "Wilder Zauber" liegt der erste Band von Rachel Hawkins Buchreihe "Hex Hall" vor. In der "Ich"-Form geschrieben, kann der Leser die sechzehnjährige Sophie Mercer auf ihrer Entdeckungsreise durch die Schule für magische begabte Problemkinder begleiten und an ihren Abenteuern teilnehmen. Und davon hält die Handlung mehr als genug für die junge Protagonistin bereit. Die Autorin schreibt flüssig und witzig und verleiht ihrer Hauptfigur einen authentischen, jugendlichen Charme. Dies gelingt zu großem Teil auch durch die Anreicherung von Dialogen mit etlichen Verweisen auf die aktuelle und vergangene amerikanische Popkultur. Kenner von Serien wie "Gossip Girl" oder "Buffy" werden die Hinweise nicht überlesen können.

Zudem spart die Autorin auch nicht an trockener Selbstironie, wenn sie selbst zu tief in die Klischeekiste greift. Die Welt der Prodigien, so werden die Übersinnlichen genannt, wird Stück für Stück entblättert und der Leser erfährt neben Details zur Schule auch einiges über deren gesellschaftlichen Aufbau, den Rat und seine Feinde. Ein kleiner Serienkosmos entsteht, in dem sich die verschiedensten Kreaturen tummeln. Natürlich darf auch Romantik nicht fehlen, die jedoch sehr sparsam eingesetzt wird und die eigentliche Handlung sinnvoll unterstreicht. Auch bei der Auflösung des Rätsels um die blutleeren Opfer von "Hex Hall" gibt sich die Autorin Mühe und entwickelt einen, mit etlichen Twists versehenen, Plot, der auch einige Tode fordert.

Fazit:
Ein flüssig geschriebener, spannender und unterhaltsamer Roman, mit etlichen Twists und einer Menge Verweise auf andere Bücher und Serien, die für Kenner in die Handlung eingeflochten sind. Das erste Abenteuer von Sophie Mercer kann nur wärmstens weiterempfohlen werden und macht Lust auf den zweiten Teil der Buchreihe.