Die verschleppten Erben können es kaum glauben.
Nachdem die Göttin Aliandra sie vor mehreren Dekaden ins Dara entführt hat, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, leben die Erben in der Furcht um ihre Verbliebenen und nun sind sie wieder vereint. Eigentlich ist es ein Tag der Freude, doch die angekommenen Erben haben nicht viel Gutes aus der Menschenwelt zu berichten und auch die ein oder andere Überraschung parat, nicht zuletzt ihre neu gewonnenen Verbündeten, Keb und die ehemalige Zuia-Priesterin – die den anderen Erben nur als Feinde bekannt sind. Und noch eine bittere Erkenntnis bringt die große Zusammenkunft mit sich: Sombre steht kurz vor der Vollendung seines Planes und selbst im Jal sind die Auswirkungen zu spüren, denn Sombre tötet die Wächter der Portale und wird wohl nicht aufhören, bevor sein neugeschaffenes Portal die einzige Pforte zwischen dem Jal und der Menschenwelt darstellt.
Den Erben läuft die Zeit davon – sie müssen einen Plan ersinnen, um in einer letzten Verzweiflungstat den Erzfeind unter ihnen ausfindig zu machen und so Sombre aufzuhalten, oder schlimme Zeiten kommen auf die Menschheit zu … Doch zum Glück haben auch die Erben noch einige Überraschungen parat – Eryne steht kurz vor ihrer göttlichen Vollendung und obwohl sie diesem Schicksal mit Schrecken entgegen sieht, könnte sie die Rettung der Erben sein, oder Cael, dem es dank Niss ein weiteres Mal gelungen ist seinen inneren Dämon in seine Schranken zu weisen, und nicht zuletzt das Schwert ihres alten Erzfeindes, das sich in Besitz von Kebs Mutter befindet, könnten den Ausschlag in dieser größten Schlacht der Erben geben.

Mit "Das Labyrinth der Götter" hält man nun endlich Pierre Grimberts fünften Band seiner Reihe "Die Krieger" in Händen, der in seiner Funktion auch der etwas unvollendeten Serie "Die Magier", die der aktuellen Reihe vorangegangen ist, endlich ein Ende zum Greifen nahe liefert.
Nachdem "Die Krieger" lange gebraucht haben, in Fahrt zu kommen, setzt nun "Das Labyrinth der Götter" die zügige Fahrt des Vorgängerbandes "Das Geheimnis der Pforte" fort.
Doch zuerst wird der Leser mit einer längst fälligen Vereinigung der Erbenfamilien belohnt, aber wie schon von Anfang an zu vermuten, währt dieses Glück nicht lange, denn noch immer müssen sich Pierre Grimberts Figuren dem schlimmsten der Dämonen stellen – Sombre - und obwohl sie nun wissen, dass einer von ihnen der Erzfeind ist, ist ihre Aufgabe dadurch nicht leichter geworden.
Was in den vorangegangenen Bänden an Action oder Einfallsreichtum gefehlt hat, macht Pierre Grimbert in diesem Band nun mehr als wieder gut. Bewaffnet mit einem Plan schickt der Autoren seine Figuren in eine Schlacht, wo bis zuletzt nicht ganz klar wird, ob man nun ein Happyend oder eine Tragödie zu erwarten hat. Zusätzlich geschürt wird diese Ungewissheit auch durch die Ankündigung, dass selbst mit dem Abschluss dieser Reihe das Geheimnis der Insel Ji noch immer nicht am Ende ist, denn schon steht einer neuer Band in den Startlöchern, der unter dem Serientitel "Die Götter" und dem Bandtitel "Der Ruf der Krieger" zu den wildesten Spekulationen einlädt.
Ansonsten präsentiert sich "Das Labyrinth der Götter" noch mit den üblichen vertrauten Extras, einer Karte mit Pierre Grimberts Welt, sowie einem abschließenden Glossar mit den wichtigsten Begriffserläuterungen.

"Das Labyrinth der Götter" ist damit auf jeden Fall ein würdiger Abschluss, zumal der Leser hier nun wirklich am Ende der Reihe auch ein befriedigendes Ende bekommt – bleibt nur abzuwarten, was man von Pierre Grimbert noch zu erwarten hat und was er für "Der Ruf der Krieger" aus seiner Feder zaubern wird.