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Das Gebiet der Großen Seen in Nordamerika bildet eine beeindruckende Naturlandschaft, wovon die Niagarafälle sicher eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind. Den Europäern, die dorthin im 18. Jahrhundert vordrangen, ging es aber weniger um die Schönheit der Natur als vielmehr um handfeste wirtschaftliche Interessen.
In Europa tobt der Siebenjährige Krieg und auch hier in Amerika stehen sich Briten und Franzosen feindlich gegenüber. Die ebenfalls verfeindeten indianischen Stämme ergreifen dabei ebenfalls Partei in einem Krieg, der eigentlich nicht der ihre ist. Das Land der Tapferen wird bald mit Blut getränkt werden. Im Grunde geht dieser Krieg den Lebemann Constant nichts an. Er schlägt sich so durch und schwängert nebenbei die Tochter des englischen Colonels in Boston. Da er einer der feindlichen Franzosen ist, zieht er damit gleich den doppelten Zorn der Briten auf sich und muss schnellstmöglich fliehen. Eigentlich will er nur nach Quebec und gerät aber an die falschen Leute. Eher unfreiwillig landet er in der französischen Armee. Gemeinsam mit einem Indianer, dem Huronen Otiron Tara, wird er als Späher eingesetzt. Sie sehen und erfahren viel Leid in dem Krieg. Doch da ist noch etwas, was diese Gräuel in den Schatten stellt. Das Land wurde mit einem fürchterlichen Fluch belegt, der nun schreckliche Gestalt annimmt.
Das Autorenduo erzählt eine spannende Geschichte, die zunächst recht unspektakulär mit einer eher amüsanten, jedoch etwas zu langatmig erzählten Episode beginnt. Dann wird die Stimmung aber düsterer. Der Betrüger Constant wird selber betrogen und in die Armee gepresst. Nun muss er den Briten, denen er eigentlich entfliehen wollte, entgegentreten. Dass im Tross der Briten die Geliebte Constants mitreist, sorgt für zusätzliches Konfliktpotenzial. Doch so einfach machen die Autoren es dem Leser nicht. Denn gerade diese Nebenhandlung mit der Tochter des Colonels scheint unwichtig zu sein, was den Spannungsbogen unterbricht. Und dann sind da natürlich noch die Indianer, die auf äußerst ungewohnte Art in das Geschehen eingreifen. Allerdings erscheinen sie nur am Rande und man wartet gespannt, welche Rolle sie im zweiten Band spielen werden. Spannung und ruhige Phasen wechseln sich ab, so dass man zwar stets mehr weiß als Constant, aber trotzdem immer noch ins Geschehen auf interessante Weise eingebunden ist. Zeichner Ferniani hat diese Geschichte gekonnt in Szene gesetzt. Auch hier ist der Wechsel gut sichtbar. Natürlich kommt ebenfalls die Verdüsterung der Stimmung gut in den Bildern zum Ausdruck. Erdige, rotbraune Farben überwiegen, die mehrfach an Blut erinnern. Aber auch das Leichentuch des Krieges legt sich über das Land, was man an eher blassen Bildern erkennen kann. Leider lebt der Zeichner sich wie die Autoren erst einmal in der langen Vorgeschichte aus und möchte wohl dabei auch einige frivole Ansichten bieten. Wie oben gesagt, wäre es schöner gewesen, hier schneller zur eigentlichen Handlung zu gelangen und dieser damit diese etwas mehr Raum für weitere Details zu geben.
Fazit: Eine hervorragende Geschichte über einen schrecklichen Krieg, verwoben mit ein wenig indianischer Mystik.