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In "Little Italy" ist ein großes und prestigeträchtiges Bauprojekt im Gange und zeitgleich füllen sich die Kühlkammern der Pathologie. Zuerst verstirbt ein Richter im Bett einer Hure, augenscheinlich an einem epileptischen Anfall. Danach kommen eine Architektin und die Baudezernentin des Projekts auf den Untersuchungstisch von Russel Owens Team.
Die Fakten fügen sich zusammen und Erschreckendes wird zu Tage befördert, denn wenn der chemische Kampfstoff VX im Spiel ist, wird es ernst.
"VX" ist die fünfte Folge der Serie und präsentiert sich im Gegensatz zur vorherigen Folge ("
Virus per Mail") etwas schlechter. Inhaltlich hat das Team von Russel Owen - ohne zu viel zu verraten - mit zwei Fällen zu tun, welche sich erst nach und nach auflösen lassen. Dabei wird der Hörer erst auf eine andere Fährte gelockt, um dann kurz vor Schluss die richtige Lösung aufzuzeigen, ohne dass der Hörer im VX-Fall überhaupt eine Chance hat mitzuraten. Dabei plätschert die Handlung, bei einer Spielzeit von knapp fünfzig Minuten, nur vor sich dahin. Die Toten werden "zwischendurch" nur reingeschoben, ohne dass es wirklich interessant wird.
Nicht ganz unschuldig an der schwachen Atmosphäre sind zwei Faktoren. Zum einen fehlt die Würze im Team, beziehungsweise die sehr unterhaltsamen Sticheleien aus den vorherigen Folgen. Zwar nicht gänzlich, aber über weite Strecken agieren die Protagonisten recht trocken, was den Hörspaß doch in Grenzen hält.
Zum anderen ist die Handlung, bis auf den untergejubelten zweiten Mordfall, doch sehr vorhersehbar. Das Umfeld des Täters und die Beweggründe sind in wenigen Minuten erkannt. Beim zweiten Fall hingegen sind der Einsatz von VX und die Beweggründe für den Mord doch sehr fragwürdig ins Licht gesetzt, um nicht zu sagen gänzlich übertrieben.
Die Sprecher der Folge geben sich viel Mühe und können mit guten Leistungen überzeugen. Insbesondere sind hierbei Niels Clausnitzer, vielen bekannt als deutsche Synchronstimme von Willie Tanner (aus Alf), und Peter Groeger hervorzuheben. Clausnitzer spricht den Mafiaboss einfach erstklassig, während Groeger als verruchter Richter überzeugt. Musik und Effekte sind soweit in Ordnung und bewegen sich im gewohnten Rahmen.
Typisch schwach sind das Cover und die Bookletausstattung aus dem Hause Maritim. Der Totenkopf bietet nicht viel, zumal das VX nur am Rande vorkommt. Im Inneren gibt es wieder nur eine stupide Auflistung der Sherlock-Holmes-Folgen und ein paar dahin geworfene Logos von anderen Serien.
Insgesamt ist "VX" eine schwächere Folge. Zwei Fälle werden dem Hörer geboten und nur einer hat mit VX zu tun. Auch wenn dieses kurzzeitig für ein bisschen Tempo im Hörspiel sorgt, überzeugt die Folge nicht, denn auch der zweite Fall ist zu einfach gestrickt und ohne große Unterhaltungsmomente.