Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Für ihre jüngsten Verfehlungen (geschildert im ersten Sammelband der Fables-Comicreihe) müssen Rose Red und Flycatcher nun Rechnung tragen. Während
er Sozialstunden zusammen mit dem etwas begriffsstutzigen Flycatcher leisten muss, erhält
sie ihre ganz individuelle Bestrafung: Rose Red muss mit ihrer Schwester Snow White zur „Farm“ fahren, der Heimat der nichtmenschlichen Fables, außerhalb der Großstadt und weitab von großen Menschenmengen gelegen. Die Farm ist mit einem Zauber belegt, der die Normalos nicht ahnen lässt, dass sich hier eine Sammelstelle für zauberhafte Wesen befindet.
Dort angekommen verlaufen die Dinge aber ganz anders, als geplant. Alle verhalten sich merkwürdig, Spannung liegt in der Luft und wo ist eigentlich der einzige menschliche Stellvertreter, Weyland Smith? Es scheint, dass viele der Farmtiere ihre Heimstätte als Gefängnis ansehen, da sie nicht dieselben Rechte genießen wie die Stadt-Fables. Und um sich aus ihrem goldenen Gefängnis zu befreien, nehmen sie die Sache selbst in die Hand bzw. Pfote/Tatze/Klaue/Flosse …
Die anfänglichen Unruhen entwickeln sich zu einem wahren Aufstand, bei dem sich Rose Red in die Reihen der Aufrührer eingliedert. Und so entsteht ein Schwesternkrieg, denn die immer korrekte Snow White kann und will nicht die Sache auf sich sitzen lassen.
Wie jede Revolution beginnt auch diese mit einer Bluttat und man stellt sich die Frage: Wie wird diese Geschichte enden?
Dem Kenner wird es schon aufgefallen sein: Ein paar der Elemente sind an George Orwells „Animal Farm“ angelehnt und es mag den ein oder anderen freuen, diese in Comicform betrachten zu können.
„Die Farm der Tiere“ bietet einen interessanten Mix aus Skurrilität, Brutalität, Witz und Einfallsreichtum – ein wahrer Augen- und Gedankenschmaus also. Gestalten wie die gestiefelte Kater, Shere Kan und Bagheera aus dem Dschungelbuch, die drei kleinen Schweinchen und ein besonderer feuerspeiender Rabe sind nur wenige der Geschöpfe in der schön abgedrehten Story dieses zweiten Bandes der Fables-Reihe.
So langsam erkennt man die Strukturen und Verhaltensmuster der einzelnen Figuren und lernt sie einzuordnen. Durch die Farm erweitert sich das Fables-Universum um eine weitere Facette und man muss schon zugeben, dass dem Autor geniale Ideen aus dem Kopf entsprungen sind. Diese dann auch mit Humor zu kombinieren, ist eine Klasse für sich.
Was für diesen Band zählt, zählt auch für alle Bände dieser Reihe: „Fables“ ist keine leichte Kost für zwischendurch. Dahinter steckt eine große Vielfalt, verschachtelte Storylines und jede Menge Unterhaltung.