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Der kleine Nintendo DS ist wirklich eine pfiffige Spielkonsole. Auf ihm kann man seine eigenen virtuellen Haustiere pflegen, Actionabenteuer erleben, intelligente Simulationen steuern und gegen andere Spieler antreten. Doch nicht nur im Spiel trumpft er auf, da man auf ihm ebenfalls klassische Bücher lesen und Rezepte finden kann. Und für die Kochsparte ganz neu ist nun "Kochen mit ELLE à table" für anspruchsvolle Köche.
Für Kenner und KönnerWer mit dem Namen der Zeitschrift vertraut ist, der weiß, dass hinter dem französischen Magazin ELLE exklusive Kochrezepte stehen. Natürlich hat sich das auch auf die Rezeptdatenbank des Handhelds übertragen, so dass man schon ein wenig Kocherfahrung mitbringen sollte, wenn man dieses Spiel nutzen mag. Denn wer nicht weiß, was eine Mousse ist oder wie man Tomaten häutet, hat hieran wenig Gefallen. Alle anderen Nutzer jedoch dürfen sich auf tausend schmackhafte und abwechslungsreiche Rezepte freuen, die sich auf dem Nintendo DS versammelt haben.
Was hab ich davon?Kochbücher besitzen begeisterte Hobbyköche ohnehin schon, doch Rezepte, in ein Programm verpackt, können noch viel mehr. Natürlich lassen sich all die einzelnen Rezepte ganz klassisch alphabetisch betrachten. Der Witz dabei sind jedoch die Zusatzfunktionen. Wer will, der kann sich den wechselnden Rezeptvorschlag zu Beginn ansehen und prüfen, ob dies dem eigenen Geschmack entspricht. Es besteht aber auch die Möglichkeit, nach einzelnen Zutaten zu suchen, wie Tomaten oder Eier, oder auszuwählen, ob man Gerichte essen möchte, die besonders eisenhaltig sind, die Kinder gerne essen, die zur Jahreszeit passen oder etwas, das aus der amerikanischen Küche stammt. Wer nicht einkaufen möchte, der füttert das Programm mit den vorhandenen Zutaten und lässt sich danach Vorschläge geben, oder er schreibt mit den ausgewählten Gerichten eine Einkaufsliste, die man nur noch abzuarbeiten hat. Kling eigentlich alles sehr praktisch und sinnvoll.
Mehr als ein KochbuchWer gerne kocht, der hat viele Kochbücher im Fundus, also sollte "Kochen mit ELLE à table" schon mehr können als diese Bücher oder die namensgebende Zeitschrift. Schön, der Umfang des Programms ist mit den tausend Rezepten, wobei weitere als Bonus freigeschaltet werden können, schon gigantisch. Auch die Datenbank über Wein und Käse und wer zu wem passt sowie die Liste der Speisezutaten und der wichtigsten Inhaltsstoffe versprechen eine Fülle an Informationen für den Benutzer. Bei allen Rezepten werden zusätzlich auch jeweils die Herkunft, die Kalorien, die Zubereitungsdauer und Schwierigkeit angegeben. Meist beziehen sich die Zutatenangaben auf die klassischen vier Personen. Die Bandbreite der Gerichte ist sehr groß. Ganz gleich, ob man Lust auf Süßes hat, asiatisch essen möchte, eine kleine Leckerei backen will, schnell fertig sein möchte oder ein opulentes Mahl auftischen mag, man findet immer genau das Richtige. Und oft ist die Zubereitung relativ simpel und das Exquisite lediglich die ausgewählten Zutaten, die dem Gericht den letzten Schliff verleihen.
Der PraxistestEin gigantischer Umfang ist ja schön und gut, aber er muss sich auch im täglichen Umgang bewähren, also in der Küche, direkt am Kochtopf. Normalerweise legt man sein Kochbuch offen auf die Arbeitsplatte, um immer wieder nachzusehen. Hier ist der Nintendo DS von Vorteil, der bleibt stets brav offen. Umblättern kann man die einzelnen Zubereitungsschritte des Rezepts dann mit dem Touchpad oder mit Stimmeingabe. Hier zeigt sich allerdings, dass Störgeräusche, die gerade beim Kochen entstehen, wie der Lärm einer Dampfabzughaube, das Brutzeln einer Pfanne oder kochendes Wasser, diese Funktion sehr deutlich stören. Die Zutatenliste für das Rezept muss man, wenn man sich nicht alles vorher exakt abmisst, und wer tut dies schon, immer in einem separaten Fenster nachsehen. Hier wäre es hilfreicher gewesen, wenn in der Zubereitung nicht nur erwähnt wird, dass Zucker zugegeben wird, sondern auch, dass es vielleicht 100 Gramm Zucker sein sollen.
Kochbuch versus Nintendo-VersionInhaltlich ist "Kochen mit ELLE à table" einfach top. Wer keine Ideen hat oder nicht genau die passenden Rezepte für den Kühlschrankinhalt oder die Lust auf Kartoffeln sucht, wird hier ganz sicher fündig. Und bei der Auswahl ist für Familien, das kleine Buffet oder den schnellen Abendimbiss immer das Richtige dabei. Optisch ist das Programm auch gut gelungen, mit einer klaren Menüführung, einer stets durchsuchbaren Rezept- und Zutatendatenbank und schön ausgesuchten Abbildungen zu den einzelnen Gerichten. Untermalt wird dies alles von einer netten Hintergrundmusik. Leider aber ist der Einsatz in der Küche selbst nicht ganz unproblematisch. Die Sprachfunktion wird durch Küchenlärm behindert, die Zutaten lassen sich nicht auf einem Blick beim Arbeitsschritt überblicken und um weiterzublättern, muss man stets den Stylus in die Hand nehmen.
Für diejenigen, die eine große Rezeptsammlung in kleinem Format zur Inspiration möchten, eine gute Wahl, doch wer den Kücheneinsatz mit Anleitung wagt, der sollte zum klassischen Kochbuch greifen.