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Morrie lebt ein recht durchwachsenes Leben. In seinem alten Haus wohnt er mit seiner Lebensgefährtin Betty. Tagtäglich muss er sich bei seinen Nachbarn einschleimen, damit er endlich die erhoffte Festanstellung erhält. Morrie steht so kurz davor seine Ziele zu erreichen, als seine jüngeren Geschwister Jay und Ida unverhofft auftauchen. Jay ist verwirrt und merkwürdig, seine Schwester Ida steht ihm in nichts nach. Das geordnete Leben von Morrie gerät aus den Fugen; bleibt abzuwarten, ob das neue Chaos in seinem Leben etwas Gutes für ihn bereit hält.
"Birds of America" ist eine halbherzige Tragik-Komödie mit recht harmlosem Humor und nur geringer Spannweite in Sachen Beziehungsproblemen.
Morrie möchte gern so viel, doch er erreicht nichts. Als dann seine beiden jüngeren Geschwister auftauchen, stellt sich seine Welt auf den Kopf. Teilweise wendet sich das Blatt zum Guten, zumindest im Blick auf seine Beziehung. Ob die erlebten Tage seiner Karriere helfen, bleibt im Film offen.
Die Interpretationsmöglichkeiten drängen sich an vielen Stellen geradezu auf: Morrie als "Ersatzvater" ohne eigene Kindheit, seine frustrierte Frau, sein durchgeknallter Bruder, eine sexuell sehr aktive Schwester und ätzende Nachbarn, denen er jeden Tag alles recht machen will.
Das Drehbuch und die eigentliche Handlung schwächeln allerdings. Zwar sind einige nett umgesetzte Szenen dabei, wie beispielsweise die Geschichte mit dem Waschtrockner - warum macht er mich glücklich -, aber generell fehlt dem Film der Biss, die Berechtigung, dass man ihn wirklich bis zum Ende guckt.
Natürlich ist der Handlungsverlauf vollends transparent. Wenigen Minuten nach dem Filmstart wird jeder wissen, wie alles endet und die Erwartungen werden auch erfüllt. Für einen "Indi"-Film nicht schlecht gemacht, aber vom Sofa gehauen und in den Bann gezogen wird wohl niemand.
Das ist ein Jammer, denn durchweg positiv sind die Schauspieler und ihre Leistungen zu bewerten. Ob nun Ginnifer Goodwin (Mona Lisas Lächeln, Walk the Line) als jüngere Schwester, Ben Foster (Six Feet Under) als Bruder, Matthew Perry (Friends, 17 Again - Back To Highschool) als Morrie, Hilary Swank (Boys Dont Cry, Million Dollar Baby, Karate Kid IV) als nervtötende Nachbarin (...) oder Lauren Graham (Gilmore Girls) als Morries Frau - sie alle bieten eine starke Vorstellung und holen eine Menge aus der schwachen Geschichte heraus. Eine hochkarätige Besetzung, welche auch alles aus dem Film herausholt, was möglich ist.
Insgesamt ist "Birds of America" nur mittelmäßig zur Unterhaltung geeignet. Ein bisschen Lebens- und Gesellschaftskritik in einer farbenfrohen Verpackung wird dem Zuschauer präsentiert. Garniert mit ein wenig trockenem Humor, aber ohne wirklich Akzente zu setzen. Handlungstechnisch nicht einmal mittelmäßig, aber die Schauspieler ziehen die Wertung nach oben.