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 Insignium, Folge 3: Das schwarze Reich

Im Zeichen des Kreuzes


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Der Sonderermittler des Vatikans, Pater Sante Della Vigna, hat einen neuen Fall, den er aufrollen muss. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde in Deutschland 1943 ein Geistlicher und Graf vermutlich ermordet. Von Rom aus kann Della Vigna den Fall jedoch nicht lösen, daher macht er sich in Begleitung von Don Aurelio auf den Weg nach Deutschland, um vor Ort zu ermitteln. Dabei überschlagen sich die Ereignisse und der Sonderermittler tappt in eine tödliche Falle ...

"Das schwarze Reich" ist der dritte Fall rund um die Geheimnisse der katholischen Kirche und zeigt sich doch recht verworren.

Der Anfang ist stark in Szene gesetzt worden. Der Hörer wird mit dem Protagonisten - wortwörtlich - ins eiskalte Wasser geworfen und beginnt quasi mit dem hinteren Bereich der Ereignisse, um dann zu reflektieren, wie es überhaupt so weit hatte kommen können. Spannung und knisternde Atmosphäre sorgen somit in den ersten Minuten für ein tolles Hörspielgefühl. Leider kann dies nicht über die Spielzeit von etwas über einer Stunde aufrecht erhalten werden.
Gerade die möglichen Rückblenden in das Dritte Reich ziehen sich elendig in die Länge. Der Dialog zwischen Geistlichem und dem SS-Angehörigen ist einfach viel zu lang und unwichtig, wird aber voll ausgelebt. Durch die Nebenschauplätze verliert der eigentliche Hauptfall auch an Bedeutung und wird nur noch halbherzig verfolgt, denn die legendäre Lanze des Longinus (angeblich wurde mit der Spitze von Longinus getestet, ob Jesus am Kreuz schon tot war) drängt sich in den Vordergrund.

Statt einer guten Kirchendetektivgeschichte verwandelt sich der neueste Fall zu einem nationalsozialistisch verruchten Geschichtskrimi mit einer gehörigen Portion Mystik und Verschwörungstheorie. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, jedoch verliert sich der rote Faden zu sehr in der Nebengeschichte.

Die Sprecher rund um Helmut Krauss, Florian Halm, Dietmar Wunder, Bernd Vollbrecht und weitere leisten eine sehr gute Arbeit. Die Zusammen- und Besetzung sind eine gute Wahl und heizen die Atmosphäre ordentlich an. Besonders hervorzuheben sind in dieser Folge Peter Groger, welcher ja sonst bei Sherlock Holmes herumrätselt, und Andreas von der Meden (Morton, Skinny Norris, Kermit der Frosch), welche beide allein aufgrund ihrer Stimmgewalt und Toneigenart zur Qualität des Hörspiels beitragen.

Musik und Effekte sind das Sorgenkind der Produktion. Das Titellied "Amaranth" von Nightwish ist zwar immer noch ein guter Opener, aber ein Intro hört sich eigentlich anders an. Fast zwei Minuten nur ein Lied einzuspielen bietet irgendwie zu wenig. Generell fällt in dieser Folge auf, dass die eingespielte Musik einen deutlichen Tick zu früh einsetzt. Üblicherweise werden der letzte Satz oder die letzten Wort bereits mit Musik unterlegt und dann wird synchron die Musik lauter und die Stimme leiser gedreht - hier redet Dietmar Wunder gegen die Musik an, was es teilweise schwer macht ihn deutlich zu verstehen.

Insgesamt ist "Das schwarze Reich" nur eine mittelmäßige Folge. Vielversprechend beginnt das Abenteuer, verläuft sich durch einen zähen Einstieg in die Ermittlungshandlungen aber zu sehr. Der Fokus wird vom eigentlichen Fall zu sehr auf die Lanze, die Nationalsozialisten und die Widersacher im Vatikan geschoben.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Juli 2010 | ISBN: 9783867142731 | Laufzeit: 65 Minuten | Preis: 9,95 Euro | Sprache: Deutsch

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