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 Dragon Quest IX: Hüter des Himmels

Verlag: Nintendo

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton
Wer Rollenspiele für Konsolen liebt, weiß, dass es hier sehr viele Unterschiede gibt. Schließlich lassen sich mit dem Grundkonzept der Charakterfähigkeiten, des Stufenanstiegs und der Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben und dem Sammeln von Erfahrungspunkte viele verschiedene Spiele für unterschiedliche Interessen konzipieren. Und so trifft auch "Dragon Quest IX: Hüter des Himmels" eine ganz besondere Nische mit ihrem eigenwilligen Charme und unverblümten Humor.

Himmlische Aufgaben

Für dieses Spiel schlüpft der Spieler in die Rolle eines himmlischen Hüters. Jetzt, nach Abschluss seiner Ausbildung, ist es seine Aufgabe, seinem ihm unterstellten Ort Gutes zu tun. Das bedeutet, dass man unsichtbar Wünsche erfüllt und die Dankbarkeit der Bewohner, das Benefitz, sammelt. Hiermit wird der Weltenbaum Yggdrasil, der auf dem schwebenden Observatorium wächst, ernährt. Erhält er genug Energie, wachsen seine Früchte und reifen. Und genau in diesem Moment soll der Himmelszug erscheinen und die Himmlischen in ihre angestammte Heimat bringen. Doch irgendetwas geht dabei schief und der Held des Spielers findet sich verwirrt, ohne Flügel und Heiligenschein, auf dem Erdboden wieder.

Der Boden der Tatsachen

Verwirrt und planlos startet man also in ein Leben als Abenteurer. Doch dies ist nicht so schwer, denn im Spiel gibt es viele Nebencharaktere, die dem Spieler hilfreiche Tipps geben. So erlernt man nach und nach, Kämpfe zu meistern, die eigenen Fähigkeiten zu beherrschen, eine Gruppe zu leiten und abenteuerliche Aufgaben zu bestehen, um ins Observatorium zurückkehren zu können und wieder ein richtiger Hüter zu werden. Auf dem Weg dorthin warten Gefahren, Herausforderungen und Freundschaften auf den Helden - also nichts wie rein ins Abenteuer!

Softer Einstieg

"Dragon Quest IX: Hüter des Himmels" startet dank seiner langsamen Vorgeschichte recht bedächtig ins eigentliche Spielgeschehen. So hat der Spieler genug Zeit, sich an die einzelnen Steuer- und Menümöglichkeiten zu gewöhnen. Dank der langsam wachsenden Komplexität finden so auch jüngere Spieler sich schnell zurecht, manchmal sogar schneller als ihre Eltern. Die eigene Identifikation mit der Spielfigur ergibt sich schon zu Beginn, da man hier den eigenen Helden ganz individuell zusammenstellen kann. So ausgestattet, landet man im Startort Engelsfälle. Hier erfährt man, wie man Aufgaben löst, mit Händlern in Kontakt tritt, den eigenen Charakter ausstattet und die Grundlagen des Kampfes. Später kommen noch weitere Charaktere hinzu, die man in die Gruppe aufnehmen kann und die gemeinsam mit dem eigenen Helden aufsteigen, agieren und mit Gegenständen ausgestattet werden können. So erhält man eine komplett eigenständige Gruppe, die sich stets anpassen und variieren lässt.

Alltag als Held

In der Welt außerhalb der Ortschaften lauern viele Gefahren. Hier streunen wilde Monster umher und greifen die Gruppe an, deshalb sollte man stets auf der Hut sein. Allerdings muss man gerade in die wildesten Gegenden, um wichtige Gegenstände für Personen zu suchen oder neue Auftraggeber zu finden. Mal gilt es, einer Seuche Herr zu werden, mal einen bösen schwarzen Ritter zu besiegen oder eine verschollene Reisende heil zurückzubringen. Dabei unterscheidet man zwischen Missionen, also Gefallen, die man für einzelne Stadtbewohner erfüllt, und den wichtigen Aufgaben, mit denen die Geschichte fortschreitet und sich weiter entwickelt. Aber da man dabei nie unter Zeitdruck steht, kann man ganz nach Belieben die Gegend erkunden, Monster besiegen, Schatztruhen suchen und die Gruppe mit besseren Gegenständen ausstatten.

Spaßige Optik

Der Spieler betrachtet seine Welt und die Tätigkeiten seiner Gruppe aus der Vogelperspektive. So behalt man stets den Überblick. Die Spielwelt selbst und die Charaktere sind dreidimensional animiert und in einer Manga-Optik gehalten. Bei der Gestaltung wurde viel auf liebevolle Details der Umgebung geachtet und auch die einzelnen Charaktere unterscheiden sich voneinander; so sieht man zum Beispiel stets direkt, mit welchen Gegenständen sie ausgerüstet sind. "Dragon Quest IX: Hüter des Himmels" nimmt sich allerdings nicht zu ernst, was man an Gegnern wie der Sauren Gurke oder dem Sandsack sieht. Doch genau dieser schräge Humor ist ein Pluspunkt dieses Rollenspiels. Hierzu zählt auch die extrem rosane Fee Stella, die stets einen flotten Spruch auf den Lippen trägt und die Helden auf Trab hält. Trotz der bunten Farben und der schrägen Optik ist das Spiel jedoch nicht zu poppig und wirkt auf Kinder und Erwachsene einfach allerliebst. Passend zu jeder Kulisse gibt es auch stets eine atmosphärische Hintergrundmusik, die sich immer der jeweiligen Situation anpasst.

Stirb du Schurke!

Wie in jedem Rollenspiel sind auch hier die Kämpfe ein Hauptbestandteil. Damit keine Hektik entsteht, laufen sie rundenbasiert ab, so dass man immer genug Zeit zum Überlegen hat. Da eine Gruppe insgesamt aus vier Helden bestehen kann, hat man mit den sechs unterschiedlichen Berufungen wie Krieger, Priester, Zauberer oder Dieb eine ganze Menge an möglichen Zusammenstellungen. Mit Hilfe der Talentpunkte lassen sich während des Stufenaufstiegs hier auch noch individuelle Spezialisierungen verwirklichen. So muss man also nicht nur tumb angreifen, sondern sich in den Kämpen entscheiden, welcher Held gerade angreift, heilt, Zauber einsetzt, besondere Fähigkeiten nutzt oder bestimmte Gegenstände anwendet. Besonders bei Bossgegnern ist die richtige Taktik nämlich ungemein wichtig. Allerdings liegt der Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch, damit es für jüngere Spieler nicht zu schwer wird. Und wer meint, es nicht alleine zu schaffen, kann bis zu drei Freunde einladen. Diese benötigen aber alle eine eigene Version des Spiels, um mitzuspielen.

Gibt es was zu meckern?

Solange man den Humor mag und die Grafik gefällt, kann man sich bei "Dragon Quest IX: Hüter des Himmels" eigentlich über überhaupt nichts beschweren. Die Welt mit ihren Möglichkeiten, den vielen Ausrüstungsgegenständen und der Möglichkeit, neue Dinge im Alchemiekessel herzustellen, bietet für viele, viele Stunden aufregenden und abenteuerlichen Spielspaß. Oft hängt man fiebernd an der Konsole und merkt erst daran, wie viel Zeit vergangen ist, wenn der Akku den Geist aufgibt. Der einzig ärgerliche Punkt am Spiel ist, dass es lediglich einen mickrigen Speicherplatz gibt, so dass man das Spiel nicht einmal ausleihen kann. Aber davon abgesehen kann man dieses spaßige und spannende Abenteuerspektakel bedenkenlos kaufen!

Daniela Hanisch



Konsolenspiel | Erschienen: 23. Juli 2010 | FSK: 6 | NDS | Preis: 34,95 Euro | für 1 - 4 Spieler | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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