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Wieder einmal hat sein Dämon die Kontrolle über Reyes übernommen: der Dämon des Schmerzes, der nur zu besänftigen ist, wenn sich Reyes von der höchsten Zinne einer Burg in Budapest stürzt, doch seine Freunde lassen ihm keine Ruhe. Lucien, Träger des Todes, hat irgendwie erfahren, dass Reyes etwas mit Aeron - Träger des Zorns, den die Götter auf drei unschuldige Frauen gehetzt haben und der seitdem an einem unbändigen Blutrausch leidet - Verschwinden zu tun hat.
Doch Reyes weigert sich, Aerons Aufenthaltsort preiszugeben, um seinen Freund Aerons vor sich selber zu schützen und auch, um Danika Ford, eins der potenziellen Opfer von Aeron, vor ihm zu schützen. Um den bohrenden Fragen zu entkommen, springt Reyes letzten Endes vom Dach, auch wenn er keine Wahl hat, denn nur so kann er wenigsten für eine kurze Weile seinen Dämon befriedigen, bevor der nach neuem Schmerz verlangt.
Danika, nicht ahnend, warum es die Götter auf sie abgesehen haben, versucht mittlerweile seit Monaten ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus zu sein. Doch da plötzlich auch die Jäger der Dämonen hinter ihr her sind, stehen Danikas Chancen nicht zum Besten und so kommt es, wie es kommen muss: Ausgerechnet Reyes, jener Krieger, der sie selbst in ihren Träumen verfolgt, wird zu ihrem Retter. Was Reyes noch nicht weiß: Danika ist auch seine Rettung. Der Grund, warum die Götter sie verfolgen, ist denkbar einfach - Danika ist ein Portal zwischen den Welten Himmel, Hölle und Erde und damit die einzige Chance der Herren der Unterwelt, der Büchse der Pandora vor ihren Widersachern Herr zu werden.
Die Jagd hat begonnen, doch kann Reyes Danika vor allen Gefahren schützen und sie davon überzeugen, dass er kein Monster ist?
Mit "Schwarze Lust" liegt der ersehnte dritte Teil der Reihe "
Die Herren der Unterwelt" von Gena Showalter vor. Die Autorin thematisiert nun die Beziehung von Reyes und Danika, mit der der Leser schon in Band zwei gerechnet hatte, die aber dort mit keinem Wort erwähnt wurde.
Nach Maddox und Lucien ist nun auch Reyes seiner Seelenverwandten, die den Dämon in ihm zu zähmen vermag, zum Greifen nahe, doch wie so oft hasst sie ihn, fürchtet und misstraut ihm – immerhin ist er der Freund ihres ärgsten Feindes, der nur darauf wartet, Danika und ihre Familie auszulöschen.
Sicherlich glaubt man nun zu wissen, wie dieses Buch, zumindest den romantischen Handlungsfaden betreffend, ausgehen wird, aber das
WIE ist doch immer wieder interessant, zumal Gena Showalter immer mehr Geschütze auffährt. Nun sind es die Jäger, die Götter und sogar Leute aus den eigenen Reihen, den sich die Lords stellen müssen - und wer weiß, was Gena Showalter im Laufe der nächsten Bände aus dem Hut zaubern wird!
Was dem Buch eine sehr schöne Note gibt, ist auch das Zwischenspiel von Paris, dem Träger der Promiskuität, der im letzten Band ebenfalls eine (zwar nur kleine) Rolle hatte, die sich nun in "Schwarze Lust" zu etwas entwickelt, was den Ausgang dieses Buches beeinflusst. Und natürlich wird auch trotz all der Liebe und dem Schmerz, der Reyes' ständiger Begleiter ist, auch der rote Faden der ganzen Reihe nicht vergessen – die Jagd nach der Büchse der Pandora, wobei auch in diesem Buch, diesmal aber sicherlich unerwarteter als zuvor, ein neues Teil aufgetan wird, um dem Ziel näher zu kommen. Und zu guter Letzt die wohl provokativste Idee im Buch, nämlich, dass Hoffnung ebenfalls ein Dämon ist, die schon bald ihr wahres Gesicht offenbart - wohl einer der geschicktesten Schachzüge in dieser Geschichte.
Sicherlich kann man sagen, dass spätestens mit "Schwarze Lust" die grobe Handlung mehr als vorhersehbar ist, aber der Weg bis dahin und die kleinen Showeffekte, die den Leser dann doch unerwartet treffen, machen auch "Schwarze Lust" zu einem gelungenen Buch, welches Lust auf mehr macht.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite: "Schwarze Lust"