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Arthur ist ein kluger zehnjähriger Junge. Er besitzt eine wunderbare Fantasie und findet ständig Möglichkeiten, aus den normalsten Gegenständen nette kleine Erfindungen zu basteln. Dieses Talent hat er wohl von seinem Großvater geerbt. Dieser bereiste früher gemeinsam mit seiner Frau viele fremde Länder. Mit einigen afrikanischen Stämmen verband ihn eine tiefe Freundschaft. Arthurs Mutter ist sogar in Afrika auf die Welt gekommen.
Doch heute bereist niemand mehr von seiner Familie die Welt. Seine Eltern sind momentan beschäftigt und suchen verzweifelt eine Arbeitsstelle für Arthurs Vater. Deswegen wohnt der fidele Junge bei seiner Großmutter. Dadurch ist sie auch nicht mehr so alleine in ihrem großen Haus. Denn vor einigen Jahren ist ihr Mann verschwunden, ohne irgendeinen Hinweis zu hinterlassen. Nun wartet sie jeden Tag darauf, dass er zurückkehrt, und kümmert sich zwischenzeitlich um ihren fantasievollen Enkel. Leider sieht es momentan so aus, als würden sie das Haus, in dem sie wohnen, nicht mehr lange besitzen. Arthurs Großmutter hat einige Schulden und deswegen müssen beide in wenigen Tagen das Haus räumen.
Doch Arthur will sich das gar nicht gefallen lassen. Schließlich hat er erfahren, dass sein Großvater einen Schatz im Garten versteckt hat. Noch niemand konnte ihn finden. Arthur jedoch folgt einigen Hinweisen seines Opas und erfährt so von der Existenz der Minimoys. Das sind winzig kleine Wesen, die sein Großvater von seinen früheren Reisen aus Afrika mitgebracht hat, und die nun im Garten leben. Diese Minimoys wissen bestimmt auch, wo der Schatz versteckt ist. Mutig macht Arthur sich in eine Welt auf, die unglaublicher, als alles was er vorher kannte, ist.
Den Autor kennt man am ehesten von seinen Filmen wie "Nikita" oder "Leon-Der Profi". Nun ein Kinderbuch von ihn in Händen zu halten, macht gespannt. Die Geschichte selbst ist eine abenteuerliche Ansammlung von bekannten fantastischen Puzzlestücken und kleinen neuen Einfällen. Ein kleiner Junge versucht, das Haus seiner Großmutter zu retten. Auf seiner Suche entdeckt er das verwunschene Volk der Minimoys. Dazu wird er selbst auch auf Minimoy-Größe geschrumpft. Doch das kleine Volk steckt selbst in Schwierigkeiten, denn sie werden vom großen Maltazard bedroht. Dieser Maltazard ist es auch, zu dem damals Arthurs Großvater gereist ist, und seitdem er als verschwunden gilt.
Die Geschichte an sich ist nicht schlecht konzipiert. Hier geht es um eine fantastische Welt, in der so manch bekanntes Element vorkommt. Zum einen gibt es ein Schwert, das aus einem Stein gezogen werden muss, zum anderen einen finsteren Tyrannen, der für die friedliche Bevölkerung eine Bedrohung darstellt. Dann gibt es unter den Minimoys auch noch eine bezaubernde Prinzessin, an die Arthur sein Herz verliert. Dies müsste eigentlich ein solider Grundstein für ein nettes spannendes Kinderbuch sein. Doch das ist es nicht. Die vorgestellten Figuren wirken teilweise überzogen oder andererseits ziemlich eindimensional. Auch die Hauptperson ist keineswegs überzeugend. Weder seine Sprache, noch sein Handeln passen zu einem zehnjährigen Jungen. Vielmehr meint man einen von Luc Bessons Filmen zu lesen, dessen Action etwas kindlicher gestaltet wurde und mit einem Hauch von Fantasy gewürzt wurde. Es gibt zu viele coole Sprüche und eindeutig zuviel Gewalt. Auch die Optionen des Mediums Buch wurden nicht wirklich ausgeschöpft.
Meiner Meinung nach kann man dieses Kinderbuch getrost im Regal stehen lassen. Die Geschichte ist ja ganz nett, allerdings weder kindgerecht noch überzeugend. Luc Besson ist ein wirklich großartiger Filmemacher. Das Bücher schreiben sollte er allerdings anderen überlassen.