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Siamh ist alleine, ihre Söhne sind fort, ausgezogen, um Königreiche zu erobern und sich ihrem Schicksal entgegenzustellen.
Arawn ist in Gresholms Königreich eingedrungen und beansprucht die Krone für sich. Der listige, aber auch feige Herrscher verspricht ihm kampflos den Thron zu überlassen und so geschieht es auch. Eines Nachts stiehlt er jedoch das schwarze Schwert Arawns, um ihn damit hinterrücks zu ermorden. Die dunkle Klinge gehorcht allerdings einzig Arawns Willen. Und so setzt er ein für alle Mal ein unmissverständliches und blutiges Zeichen, indem er den alten König und seine Gefolgsleute auf brutalste Weise tötet.
Doch Deirdre, die Frau, in der sich Arawn verliebt hat, widerstrebt es zunächst, ihr Bett mit dem blutrünstigen neuen Herrscher zu teilen. Schließlich gelingt es ihm jedoch, ihr Herz für sich zu gewinnen.
Engus erobert sein Königreich mit Trug und List, während Math erbarmungslos und grimmig den Weg des Blutes folgt.
Indes sollten die Tage des Friedens für Arawn nur kurz währen, denn schon bald verlangt der Blutkessel einen Eroberungsfeldzug, der alle Reiche Cymrus berühren soll. Arawn soll Großkönig werden und um dieses hehre Ziel zu erreichen, bedarf es Verbündeter. So zieht Arawn ins Feld, um den Anführer der Bergriesen zu töten und somit einen Pakt mit diesem barbarischen Stamm zu schließen.
Als Arawn nun Herrscher vieler Reiche ist und unter seinem Banner eine beträchtliche Armee steht, gelüstet es dem Blutkessel nach einem Tribut: Die besten und stärksten Krieger unter den Gefangenen sollen geopfert werden. Und wer weiß, was der dämonische Kessel noch alles fordern wird …
Es gibt ein Wiedertreffen Siamhs und ihren Söhnen bei der Hochzeitsfeier von Arawn und Deirdre. Und fast waren die dunklen Prophezeiungen während der prunkvollen Festlichkeiten vergessen, als der jähzornige Math eine Schandtat begeht, die nicht ungesühnt bleiben kann.
Die Bildqualität hat im zweiten Band marginal nachgelassen – es scheint, als fehle der letzte Feinschliff, der den ersten Band zu einem wahren Augenschmaus gemacht hat.
Nichtsdestotrotz hat die Geschichte nichts von seiner Epik eingebüßt, die Atmosphäre ist düster, unheilvoll. Ebenso verhält es sich mit dem Erzähltext, die dem ersten Band treu geblieben ist und stark an den von F. Millers "300" erinnert: kurze Sätze, starke Worte.
Die Kampfszenen sind äußerst brutal: Eisendornen jagen in einen Schädel, ein Schwert spaltet den ganzen Brustkorb und Gedärme, die sich an Wänden und Boden verteilen, sind Elemente, die "Arawn" prägen. Die Splattereffekte, und davon gibt es viele, sind ziemlich gut in Szene gesetzt, was in vielen anderen Graphic Novels oder Comics eher weniger der Fall ist. Kurzum: Ein hoher Gewaltgrad wird hier präsentiert.
Und wieder hätte man sich an der einem oder anderen Stelle ein bisschen mehr Tiefgang beziehungsweise einfach ein "Mehr" gewünscht, beispielsweise bei der Eroberung des Bergriesenstamms und der Aufstieg zum Großkönig, was innerhalb von ein bis drei Seiten geschieht. Manchmal wirkt alles ein wenig gehetzt; eine langsamere Fortführung dieser äußerst epischen Geschichte und deren einzelnen Erzählstränge würde dem Ganzen keinen Abbruch tun, im Gegenteil.
Insgesamt eine im klassischen Stil gehaltene und mit wenigen Makeln bestückte Dark-Fantasy Reihe, die es auf jeden Fall wert ist, weiter bestaunt zu werden.
Eine Leseprobe gibt es auf der Website des Splitter Verlags: "Arawn 2 - Blutsbande".