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Digitale Spiegelreflexkameras sind mittlerweile so günstig, dass nicht nur fortgeschrittene Hobbyfotografen sich eine solche Kamera zulegen - auch Einsteiger greifen häufig zu diesen Modellen. In der Regel schafft es dieser Personenkreis allerdings nicht, lediglich durch die beigefügte Bedienungsanleitung das volle Funktionsspektrum der Kamera zu erlernen. Für diese Zwecke gibt es vermehrt spezielle Bücher für die jeweilige Kamera – so auch für die Canon EOS 500D, erschienen im Galileo Press Verlag.
"Canon EOS 500D. Das Kamerahandbuch" verspricht schon auf der Titelseite dass alle Funktionen, Programme und Menüs anschaulich erklärt werden, zudem ist dort der Slogan "Besser fotografieren und filmen mit der Canon EOS 500D" zu lesen. Die Autoren schaffen damit einen hohen Anspruch an das Buch, der möglichst auch erfüllt werden sollte.
Die ersten Kapitel des Buches dienen als Einführung und beinhalten Themen wie Übersicht über die Kamera oder eine Erläuterung zur digitalen Spiegelreflexfotografie. Der Leser wird nach Vermittlung dieses Grundlagenwissens sehr schnell in die Funktionsweisen der Kamera eingewiesen. Mit vielen kleinen Bildern und Abbildungen vom Kameramenü werden die Grundeinstellungen der Canon EOS 500D erläutert. Nachdem der Leser nun weiß, wie er Datum und Co. an seiner Kamera einstellt, bekommt er in Kapitel 3, "Perfekte Schärfe und Belichtung", beigebracht, welche Automatikprogramme die Kamera zur Verfügung stellt und wie diese bestmöglich genutzt werden können. Auch die Fokuseinstellungen sowie die Belichtungsmessung spielen in diesem Kapitel eine wichtige Rolle. Das eigentliche Profiwissen, nämlich wie man seine Kamera ohne Automatikeinstellung benutzt, wird dem Leser in Kapitel 4, "Die EOS 500D manuell bedienen", vermittelt. In diesem Kapitel findet der Leser alles zu Weißabgleich, Blendenwerte, Verschlusszeiten, ISO-Werte, Tonwerte, Unschärfe und vielem mehr. Die weiteren Kapitel im Buch beziehen sich auf zusätzliches Material, wie verschiede Objektive oder Blitzgeräte. Auch die Nachbearbeitung mit Hilfe von Computersoftware sowie die Filmfunktion der Kamera werden erläutert. Zudem finden sich Tipps zum Thema "wie bessere Fotos geknipst werden können" im hinteren Teil des Buches. Beispielsweise gibt es ein Kapitel, das sich mit den Lichtverhältnisse und der Blitzfotografie befasst, sowie ein Kapitel, das sich mit bestimmten Motivarten wie Porträt-, Makro- oder Panoramaaufnahmen intensiver auseinandersetzt. Hervorzuheben ist nicht zuletzt, dass sich am Ende ein Index befindet, der die Suche nach bestimmten Themen erleichtert. Außerdem ist eine "Referenzkarte" beigelegt, die durch ihr handliches DIN A6 Format immer in der Kameratasche liegen sollte und auf der die wichtigsten Einstellungen und Funktionen der Canon EOD 500D noch einmal zusammengefasst sind.
Um direkt mit der Tür ins Haus zu fallen: "Canon EOS 500D. Das Kamerahandbuch" ist absolut dazu geeignet, Besitzern dieses Kameratyps ihr Gerät bis ins wirklich letzte Detail zu erklären. Würde man dieses Buch nur nach der Aufmachung, dem Format und der Vermittlung der Inhalte bewerten, hätte es fünf Sterne verdient: Besondere Erwähnung finden beispielsweise die Schritt für Schritt Anleitung oder auch die Informationen für Umsteiger von der EOS 400D zur 500D. In vielen Büchern wird auf Umsteiger gar nicht eingegangen, hier werden detailliert Unterschiede und Neuerungen erklärt. Allerdings sind diese Seiten für "Neueinsteiger" quasi nicht zu gebrauchen. Ein weiterer Minuspunkt: Hat man schon die rund 200 Seiten umfassende Bedienungsanleitung intensiv durchgearbeitet, so sind die ersten Kapitel gegenüber der Bedienungsanleitung nur in puncto Darstellung und Ausführung der Erläuterungen besser; einen wirklichen Mehrwert haben diese Kapitel aber für die beschriebene Personengruppe nicht. Allerdings gibt es auch Themen wie zum Beispiel die Ausführungen zu den Individualfunktionen oder den schier unendlichen Einstellungsmöglichkeiten. Hier zeigt das Buch von Holger Haarmeyer und Christian Westphalen seine wirkliche Stärke. Viele Möglichkeiten der Kamera werden fast immer an Beispielbildern aus der Praxis anschaulich erklärt, so dass der Leser Lust bekommt, direkt die Kamera in die Hand zu nehmen und los zu knipsen. Minuspunkte gibt es für die hinteren Kapitel des Buches. Hier verabschieden sich die Autoren größtenteils von der EOS 500D. Diese Kapitel hätten auch für Bücher anderer Spiegelreflexkameras genutzt werden können. Zwar machen gerade diese Kapitel das Buch fast zu einem Universalwerk, doch vermisst der Leser hier allzu oft den Bezug zu seiner Kamera.
Jeder Besitzer der Canon EOS 500D, der gerne über das einfach "draufhalten" und "losknipsen" hinaus möchte, sollte sich die nötige Hilfe entweder bei einem erfahrenen Fotografen holen oder sich das Kamerahandbuch des Galileo Press Verlages zur Canon EOS 500D anschaffen.
Ein paar kleine Einblicke in das Buch finden Sie auf der Verlagswebsite.