"Der verwaiste Thron" lautet der Titel des zweiten Bandes der Midkemia-Saga. Inhaltlich knüpft er direkt an das erste Buch der Serie an. Dieser Umstand kann jedoch nur überraschen, wenn man nicht weiß, dass der Verlag aus einem Buch mal wieder zwei gemacht hat ...
Das im Jahr 1982 erschienene Original hört auf den Namen "Magican". In der lokalisierten Variante hält der Fantasyfan dann die beiden Bücher "Der Lehrling des Magiers" und "Der verwaiste Thron" in den Händen.

Drehte sich im ersten Band noch ein Großteil der Handlung um den jungen Pug und seinen Freund Tomas, stehen diesmal auch die anderen Bewohner Crydees im Mittelpunkt der Handlung. Allen voran natürlich der junge Arutha, seines Zeichens der zweite Sohn von Herzog Borric. Zusammen mit seinem älteren Bruder übernimmt er im Verlauf der Geschichte die Verantwortung für das Königreich.
Doch zurück zu den beiden Helden aus dem ersten Buch. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen. Tomas ist vom Schüler des Schwertmeisters zum bedeutensten Krieger der Gegenwart aufgestiegen. Diesen Umstand verdankt er der Tatsache, dass er die Macht und das Wissen einer längst vergessenen Rasse in sich vereint. Doch diese Tatsache gefährdet sein gesamtes Wesen ...
Pug hingegen ist vom einfachen Zauberlehrling zu einem Erhabenen aufgestiegen. Der Weg dorthin führte ihn durch die Sümpfe und Holzplantagen Kelewans, wo er als Sklave schuften musste. Das Leben auf der anderen Seite des Spaltes hat eindeutige Spuren in seinem Gemüt hinterlassen. Während er auf Kelewan die althergebrachte Grundordnung umkrempelt, tobt in Midkemia der Krieg bereits im neunten Jahr. Auf beiden Seiten häufen sich die Stimmen derer, welche sich Frieden wünschen ...

Eingangs wurde es bereits erwähnt: eigentlich ist dies kein eigenständiges Buch. Aus diesem Grunde gelten natürlich alle Lobpreisungen des ersten Buches auch für die mittlerweile achte Auflage von "Der verwaiste Thron". Auf der anderen Seite muss man auch feststellen, dass die handelnden Figuren immer noch eher durchschnittlich sind. Die politischen Intrigen hingegen wissen zu begeistern. Hier beweist sich Raymond Feist als Könner seines Handwerks. Kein langatmiges Gezeter à la Robert Jordan. Nein, die gesamte Handlung bleibt zu jedem Zeitpunkt überschaubar. Gelegentlich treten zwar etwas langatmige Stellen auf, im Großen und Ganzen jedoch handelt es sich um ein schnell zu lesendes Buch.

Fazit:
Wer das erste Buch gelesen hat, muss sich unbedingt auch den zweiten Teil zulegen! Wer "Der Lehrling des Magiers" nicht gelesen hat, wird mit diesem Buch jedoch nicht viel Freude haben.