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 Singularity

Verlag: Activision

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton
Eine ansprechende Mischung aus Zombiegeballer, SciFi-Zeitreise-Action und einer Prise "Kalter-Krieg-Feeling" schickt Activision mit "Singularity" ins Rennen.

In dem First-Person-Shooter schlüpft der Spieler in die Rolle des jungen US-Soldaten Nathan, der im Jahr 2010 auf eine Mission geschickt wird, die ihn und seine Kameraden auf das russische Eiland Katorga-12 führt. Hier hatten sowjetische Wissenschaftler im Jahr 1955 ein Experiment durchgeführt, in dessen Mittelpunkt das geheimnisvolle Element 99, kurz E99, stand. Dieses versprach bahnbrechende neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Waffen und Energieversorgung - doch das Experiment ging schief, die russische Forschungsstation wurde zerstört. In der Gegenwart wird nun auf der Insel eine erhöhte radioaktive Strahlung gemessen und die US-Soldaten sollen die Ursache herausfinden.

Zurück in die Vergangenheit

Leider geht bereits zu Anfang der Mission alles schief, Nathan wird nach einer Explosion beim Landeanflug aus dem Einsatz-Heli geschleudert und muss auf der Insel nun erst mal sein Team um sich sammeln. Damit wird eine Kette unheilvoller Ereignisse in Gang gesetzt: Durch einen Riss in der Zeit wird Nathan zurück ins Jahr 1955 befördert. Dort rettet er heldenhaft einem russischen Forscher das Leben, was sich im Nachhinein als keine gute Idee erweist, denn der Mann, der ohne diese Hilfe gestorben wäre, hat sich in der Gegenwart zum Diktator aufgeschwungen. Die Forschung an E99 war in dieser Variante der Ereignisse erfolgreich und die Sowjets beherrschen mit ihren fortschrittlichen E99-Waffen die Welt.
Nathan muss nun die Ereignisse rückgängig machen und erneut in der Zeit zurückreisen. Dummerweise ist die Forschungsstation auf Katorga-12 in beiden Zeiten von zombieähnlichen Mutanten bevölkert, die nur eins wollen: alles Leben auslöschen. Zudem machen zahlreiche Zeitrisse die Mission zum ziemlich instabilen, mörderischen Abenteuer …

Konventioneller Shooter mit coolem Extra: Zeitmanipulation mit dem ZMG

"Singularity" ist in erster Linie ein recht konventioneller Shooter, auch wenn er durch die verschiedenen Zeitebenen eine ziemlich originelle Story besitzt, die wirklich Spaß macht. Als Soldat ballert man sich durch die Forschungsstation, die in der Gegenwart eine verfallene Ruine ist, in der Vergangenheit aber noch intakt und neben Mutanten auch von Soldaten der sowjetischen Armee bevölkert. Was neben den üblichen Shooter-Waffen einen innovativen Drive ins Spiel bringt, ist das Zeitmanipulationsgerät, kurz ZMG, das Nathan im Laufe des Spiels erhält. Mit diesem kann man vor allem Gegenstände manipulieren - so verformen sich zum Beispiel störende Kisten, weil sie rasend schnell altern, und machen dadurch den Weg frei. Man kann mit dem ZMG auch Gegenstände schweben lassen und herumschleudern; später können unter anderem auch Zeitverlangsamungs-Blasen damit errichtet werden, die einem Vorteile im Kampf mit den zahlreichen Gegnern verschaffen. Die Einsatzmöglichkeiten des ZMG nehmen im Spielverlauf immer weiter zu.

Dieses ziemlich coole Tool und die Idee der Zeitmanipulation hätte eigentlich mühelos das Spiel tragen können und lädt zu ausgefallenen Rätseln ein, in der Praxis kommt das ZMG allerdings nicht so oft wie gewünscht zum Einsatz und vor allem nur dort, wo die Entwickler es auch vorgesehen haben – was auch logisch ist, schließlich hätte die Möglichkeit, jedes blutrünstige Monster und jeden Gegenstand stufenlos und unbegrenzt altern oder sich verjüngen zu lassen, deutlich den Rahmen des Möglichen gesprengt und zudem ein schnelles Ende des Spiels herbeigeführt: Theoretisch könnte man ja einfach alle Gegner zu Säuglingen schrumpfen lassen und hätte damit leichtes Spiel.

Augen zu und durch

Die KI der Gegner ist im mittleren Bereich anzusiedeln; meist heißt es eher "Augen zu und durch" als strategisches Ausklügeln einer Angriffstaktik, denn die Angreifer sind ziemlich schnell und teilweise auch sehr zahlreich – langweilen muss sich hier also niemand. So ist "Singularity" eher ein ziemlich straighter Shooter, der durch die liebevoll ausgestattenen Settings – die sowjetische Forschungsstation ist schon sehr atmosphärisch gemacht mit ihrem verotteten Charme des Kalten Krieges -, das hohe Tempo und das gewisse Extra in Form der Zeitrisse eben doch zu begeistern weiß, auch wenn nichts bahnbrechend Neues geboten wird.

Das Leveldesign ist insgesamt ziemlich linear ausgefallen, großartig auf eigene Faust herumstöbern kann man eigentlich nicht, sondern wird rasch durch die Settings gelotst, die recht großzügig mit Waffen, Erste-Hilfe-Päckchen und sonstigen Boni ausgestattet sind. An der Grafik scheiden sich die Geister – anspruchsvolle Grafik-Cracks werden viele Mängel finden, zum Beispiel in Form von pixeligen Texturen und vielen nicht ganz realitätsgetreuen Elementen, aber insgesamt ist die Grafik auf jeden Fall zufriedenstellend und besitzt durchaus einige tolle Aha-Momente.

Für Fans von schnellen, eher gradlinigen Shootern

Fazit: Wer straighte und schnelle First-Person-Shooter liebt und Lust hat, sich in einem coolen Setting durch Massen von blutrünstigen Mutanten zu kämpfen, wer zudem noch die actionreiche und durchaus originelle Zeitriss-Idee mag, der wird "Singularity" auf jeden Fall mögen. Wer allerdings auf der Suche nach etwas ganz Neuem, Tiefsinnigem ist, könnte etwas enttäuscht sein, denn trotz Zeitsprüngen und Zeitmanipulation ist dieses Spiel in seinem Herzen eben vor allem ein gradliniger Shooter mit viel Geballer, hinter dem die Story dann etwas in den Hintergrund tritt.

Beim Testen des Spiels trat mit Windows Vista x86 ein schwerwiegender Bug auf, über den mehrere andere Spieler im Internet ebenfalls klagen: Das Spiel ließ sich nicht speichern, das heißt es wurden überhaupt keine neuen Speicherstände angelegt und man musste es jedes Mal von Anfang an starten.

Mehr Infos, Trailer etc. gibt's auf www.singularity-game.com

Christina Liebeck

Probe



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 24. Juni 2010 | FSK: 18 | Originaltitel: Singularity | PC | Preis: 51,11 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Empfohlen:

Intel Core 2 Duo E8400 or AMD Athlon 64 X2 6000+ oder besser
RAM: 2 GB Ram
DirectX: 9.0c
Grafikkarte: NVIDIA GeForce 8800GT, ATI Radeon HD 3850 oder besser
Festplatte: 8 GB freier Festplattenspeicher | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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