Robin Maynard, Inspector vom Yard, verbringt ein paar Urlaubstage zu Besuch bei einer alten Freundin und Kollegin, welche im beschaulichen Ort Brixham ihren Dienst leistet. Ein Brand in einer alten Villa wird von der dortigen Polizei schnell als Unfall zu den Akten gelegt und dem dabei verstorbenen Hausbesitzer keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Doch Maynard fühlt sich doppelt gefordert. Zum einen ist der ermittelnde Polizist ein Ex von seiner Kollegin, auf welche er ein Auge geworfen hat, und zum anderen hat er ein merkwürdiges Gefühl. War es doch kein Unfall?

"Die Liebe zum Detail" ist die zehnte Folge der Serie und ist über weite Strecken eine starke Geschichte, allein bei der endgültigen Lösung stellen sich Maynard und seine Freundin Sullivan etwas ungeschickt an.

Die Handlung ist verspielt, aber interessant gestaltet. Maynard besucht seine ehemalige Kollegin und schon entwickeln sich eine Liebesgeschichte und ein interessanter Fall. Während sich Maynard gegenüber Sullivans Ex beweisen will und nur deshalb überhaupt in den Fall einsteigt, wird dem Hörer ein unterhaltsamer Mix aus Beschreibung, Vermutung und Verwirrspiel geboten. Stück für Stück setzen sich die Puzzleteile zusammen, um dann doch wieder eine falsche Lösung zu präsentieren. Hierbei wird schön mit aktiven Rückblenden gearbeitet, das Vorgefallene wird also im Präsens als Hörspieldialog inszeniert. Die Figur von Maynard ist als Spurensicherer ausgelegt worden und so analysiert dieser auch akribisch alle Fakten und bereitet die Deutung für den Hörer vor. Die Geschichte ist reizvoll und in sich schlüssig. Einzig die Aufklärung leidet etwas, da wird jeder Hörer schneller mitdenken können, als es den Protagonisten vergönnt war.

Das Hörspiel kommt mit neun Sprechern aus, welche einen überzeugenden Job machen. Neben Dietmar Wunder (Maynard), Karen Schulz-Vobach (Sullivan), Sabine Bohlmann, Peter Buchholz, Michael Habeck und Donald Arthur sprechen auch Norbert Gastell, Christine Pappert und Manfred Erdmann mit. Tolle Leistungen und auch die eigentlichen Nebenrollen können voll überzeugen.
Neuartig ist auch die musikalische Untermalung, welche in dieser Folge eingesetzt wird. Die Melodien passen wesentlich besser, klingen harmonischer und erzeugen die passende Atmosphäre zur Handlung. Ausbaufähig ist das ganze jedoch immer noch, denn einige Musikeinsätze wirken sehr hart und auch unpassend.
Das Booklet entspricht immer noch dem bekannten Standard. Ein nettes Cover und ein schwacher Inhalt. Gerade einmal die Sprecher und Mitarbeiter werden aufgelistet, auf diesem Gebiet hat Maritim noch so viel Entwicklungsfreiraum!

Insgesamt ist "Die Liebe zum Detail" nicht nur das Motto von Maynard, wodurch er diesen Fall eigentlich erst ins Rollen bringt, sondern auch der Beweis dafür, dass es noch gute Hörspielkrimis gibt. Die Mischung aus (kitschiger) Liebesgeschichte und knallhartem Krimi ist gelungen - nur das Ende führt den Hörer ein wenig vor.