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Ein unerbittlicher Krieg tobt. Eigentlich ist es egal welcher dies ist, denn alle sind gleich. Mitten in diesen wirren Zeiten schlägt sich eine ungleiche Gemeinschaft buchstäblich durch. Ein Ritter, ein Bauernjunge und eine junge Frau. Doch nur äußere Umstände zwingen sie in eine Gemeinschaft. So kommt es denn auch, dass der Bauernjunge Anicet die erste Gelegenheit nutzt und die Begleiterin einfach zurück lässt, ohne dem Ritter über ihr Verschwinden die Wahrheit zu erzählen. Nun hat er eine Sorge weniger. Dafür beginnen für Mariotte die Schwierigkeiten. Wieder einmal als Hexe verschrien wird sie von einem aufgebrachten Mob zur öffentlichen Folter und anschließenden Hinrichtung geführt. Doch das Schicksal meint es trotz aller Qualen wieder einmal gut mit ihr und ihr gelingt die Flucht. Jedoch sind ihre Verfolger bereits auf ihrer Spur. Schließlich trifft sie wieder auf ihre Begleiter. Doch sind sie nun in ganz anderer Gefahr. Geheimnisvolle Wesen greifen an. Wie gut, dass sich der Gruppe ein Barde anschließt, der einiges über diese Geschöpfe zu berichten weiß. Gemeinsam müssen sie in die Blaugrüne Stadt und dort die Weiße Frau, als letzte Überlebende eines lange vergessenen Kultes befreien, damit die dunkle Macht nicht als Sieger in einem ewigen Kampf hervorgeht. Doch stellt sich das als sehr schwierig heraus. Sind die Dhuarden, wie die Wesen auch bezeichnet werden, nicht nur besonders bösartig sondern äußerst gefährliche Monster.
Der zweite Band der Comicreihe 'Die Gefährten der Dämmerung' schließt nahtlos an den ersten an. Der Leser hat die drei Gefährten gerade kennengelernt, als sie auch wieder auseinander gerissen werden. Hauptsächlich begleitet man dabei Mariotte auf ihrer Odyssee. Stets auf der Flucht vor Menschen, die ihr blinde Gewalt antun wollen, ohne Rücksicht darauf, ob sie überhaupt schuldig ist. Stellenweise nimmt der Comic dabei fast alptraumhafte Züge an. Auch die explizite Darstellung von Gewalt ist zwar nicht übertrieben aber doch immer gegenwärtig. Daher und auf Grund der sexuell recht freizügigen Illustrationen ist der Band eher für ältere Leser geeignet. Hinzu kommt, dass sich die Geschichte stark von der Realität entfernt und durch retrospektive Einblendungen weiter zersplittert wird. So erlebt man bestimmte Orte oftmals zu unterschiedlichen Zeiten. Der Leser erfährt, dass sich bereits vor Jahrhunderten am gleichen Ort schlimme Szenen abspielten. So kann man römische Legionäre beobachten, die die letzten verbliebenen Druiden der keltischen Kultur jagen und töten und auf der Flucht dabei eine Halskette verloren geht, während Mariotte dieses Schmuckstück aus vergangenen Tagen findet. Auch die mythischen Wesen spielen wieder eine große Rolle. Neben den aus dem ersten Band bekannten Kobolden sind es nun hauptsächlich die Dhuarden. Grauenhafte Monster, die außer dem sinnlosen Töten keine andere Bestimmung zu haben scheinen. Gerade in den Abschnitten, die sich mit diesen Bestien beschäftigen, steigert sich Text und vor allem Bild in eine alptraumhaft surreale Welt.
Am Ende des Buches kann man noch Konzeptzeichnungen des Künstlers bewundern, die einen Einblick in den Entstehungsprozess des Comics geben. Da die 'Reihen' eine wichtige Rolle im Buch spielen, sind diese alten wohl keltischen Überlieferungen auch noch mit abgedruckt.
Fazit: Auch wenn das Mittelalter hier weniger eine Rolle spielt als im ersten Band, hat man mit diesem eine fantastische Geschichte, die die Tiefen der menschlichen Seele in teils alptraumhaften Bildern beleuchtet.