Mit Band 22 der "Honor Harrington"-Reihe "Sturm der Schatten" werden die Ereignisse aus "Die Achte Flotte" nahtlos fortgesetzt. Erneut sieht sich das Sternenimperium Manticore von Feinden umgeben, die alles tun, damit kein dauerhafter Friede herrschen kann.

Achtung, diese Rezension kann Informationen über vorangegangene Bände der Reihe enthalten!

Die Situation im Talbot-Sternenhaufen ist noch immer fragil. Während andernorts der Krieg gegen Haven tobt, ziehen hier Feinde aus dem Verborgenen die Fäden. Die Mesaner treiben ihren Plan weiter voran und schüren die Feindschaft zwischen den Manticoranern und den bisher nicht in den Krieg involvierten Solariern.
Es kommt zur Katastrophe: Haven sammelt seine Streitmacht und greift das Heimatsystem von Manticore an. In einer gewaltigen Schlacht werden beide Flotten nahezu komplett vernichtet. Die Verteidigung der Reiche ist am Boden. Gleichzeitig geraten bei New Tuscany Manticoraner und solarische Schiffe, wie von den Mesanern geplant, aneinander. Während die Frage offen bleibt, wie Manticore nun gegen Haven vorgehen wird, spitzt sich der Konflikt mit den Solariern zu. Ein neuer Krieg steht bevor. Ein Krieg gegen einen übermächtigen Feind ...

Im Gegensatz zum Vorgängerband "Die Achte Flotte" spielen die Ereignisse von "Sturm der Schatten" nicht nur parallel zu "Honors Krieg", sondern setzen die darin geschilderten Vorfälle fort. Der Kampf im System von Manticore ist für Leser der Reihe nichts Neues, die Zerstörung beider Flotten längst Geschichte. Doch während in England "Misson of Honor", und damit die Fortsetzung der Ereignisse, bereits im Juni 2010 erschien, müssen sich deutsche Leser nach wie vor gedulden. Da bietet der 22. Band der Reihe zumindest ein wenig Trost.

Hier steht zwar nach wie vor nicht Honor Harrington selbst im Vordergrund, doch durch die Beleuchtung verschiedener Schauplätze und Ereignisse werden die Intrigen von Mesa, die Allmacht der Solarischen Allianz und der verzweifelte Kampf von Manticore und Haven noch einmal betont und um weitere Facetten bereichert. Zwar strotzt der Roman nur so von politischen Diskussionen, militärisch-steifen Dialogen, klischeehaften Charakteren und für den Leser kaum überraschenden Wendungen, doch die Ereignisse um "Projekt: Oyster Bay" verstehen es zu fesseln. So steuert die Handlung zum ersten Mal auf eine wirklich gefährliche Situation für Manticore zu.

Zwar betont David Webber nach wie vor die deutlich überlegende Technik des Sternenimperiums, doch mit Haven, den Solariern und vor allem den verschlagenen Mesanern warten eine Menge Feinde auf den Untergang von Manticore. Es wird eng für die Männer und Frauen der Königin. Dies versteht der Autor besonders durch das Ende des Buches noch einmal deutlich zu machen. Ein bösartiger Cliffhanger erwartet den Leser, der das Warten auf Band 23 der Reihe viel zu lange werden lässt. Es bleibt zu hoffen, dass Bastei sich hier beeilt.

Fazit:
Der neue Band aus der Reihe "Honor Harrington" ist deutlich spannender als sein Vorgänger. David Weber knüpft das Netz um Manticore enger und gewährt Einblick in das Vorgehen der verschiedensten Feinde. Zwar ist der Roman eindeutig zu dialoglastig und vorhersehbar, doch der Nachfolgeband, in dem Honor Harrington wieder selbst im Mittelpunkt steht, wird gut vorbereitet.