Die Fahrt nach New York ist für Sabina Kane eine Flucht nach vorne, nachdem sie sich an der Seite von Magiern auf der Blutfarm den Plänen ihrer vampirischen Großmutter in den Weg gestellt hat. Nun ist sie gemeinsam mit dem Magier Adam und ihrem Dämon Giguhl auf dem Weg zu den Magiern, um dort den magischen Teil ihrer Abstammung zu ergründen und ihre Zwillingsschwester Maisie kennen zu lernen.

Der Empfang unter den Magiern fällt zu Sabinas Überraschung äußerst positiv aus und so weiß sie kaum damit umzugehen, denn unter den Vampiren war sie allein durch ihre Mischlingsherkunft eine Schande ihrer Art. Auch scheint New York eine ganz eigene kleine Welt in der Welt der Übernatürlichen zu sein, der Schatten sorgt für die Ordnung unter allen Schattengeschlechtern, die hier mehr oder weniger friedlich nebeneinander existieren. Doch da Sabina die Regeln New Yorks nicht bekannt sind, eckt sie gleich am ersten Abend an und macht Bekanntschaft mit dem Schatten, der sich als ein alter Bekannter entpuppt und Sabinas Erinnerung an ihn sind nicht die besten.
Während den Magiern zunehmend klarer wird, dass Sabina das Werkzeug zur Erfüllung einer uralten Prophezeiung ist, die die Schattengeschlechter vereinen soll, nehmen auch die Anschläge auf Sabinas Leben zu – doch im fremden Umfeld fällt es Sabina schwer auszumachen, wer hier Freund oder Feind ist. Eins ist jedoch klar, Sabina hat mächtige Feinde, die sie lieber tot als lebendig sehen wollen …

"Roter Fluch" ist der zweite Band in der Reihe "Sabina Kane" von Jaye Wells. Nachdem man im ersten Band die Welt der Vampire entdeckt hat, lernt der Leser nun durch den Seitenwechsel der Hauptfigur auch die Welt der Magier kennen. Schnell wird klar, dass hier nach ganz anderen Regeln gespielt wird und die Figur Sabina hat so ihre Schwierigkeiten, in einer Gemeinschaft, die ihr wohlgesonnen ist, klarzukommen, kennt sie doch bis jetzt nur die Ablehnung der Vampire.
Doch die eigentliche Story ist viel größer: Sabina scheint der Schlüssel zu einer uralten Prophezeiung zu sein und während die Magier hoffen, dass Sabina den Frieden bringt, scheinen andere Bewegungen etwas dagegen zu haben und Sabinas Tod scheint ihnen die beste Lösung für dieses Problem zu sein.
Jaye Wells lässt dadurch eine Fülle an neuen Eindrücken sowohl auf ihre Charaktere als auch auf den Leser los und in einem neuen Umfeld würde es wohl jedem schwer fallen zu erkennen, wer Freund und Feind ist. Damit wird der Leser in einer ständigen Atemlosigkeit gehalten, weil nicht vorauszusehen ist, woher der nächste Angriff lauert. Zusätzlich lässt Jaye Wells eine Figur aus Sabina Kanes Vergangenheit aufleben, die diesem Buch eine weitere interessante Note verleiht. Ansonsten zeichnet sich auch "Roter Fluch" durch wenig Feingefühl aus, ständig wird gekämpft und Jaye Wells spart dabei nicht an Blut und einigen unschönen Details. Trotzdem schafft sie es dies alles nicht sinnlos brutal zu erscheinen lassen, ihre Figuren sind eben von einem etwas raueren Schlag.

"Roter Fluch" ist damit eine gelungene Fortführung, die einige neue Einblicke sowohl in ihre Welt als auch in die Charaktere ihrer Figuren ermöglicht. Mit dem passenden Cliffhanger-Ende sorgt die Autorin außerdem dafür, dass man gespannt ist, wie es wohl weitergehen wird.

Einen Blick in "Roter Fluch" kann man auf der Verlagsseite werfen.