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Der freie Weltraum ist ein Ort, der lebensbedrohlicher nicht sein könnte. Menschen können sich dort lediglich bewegen, wenn sie von einer dicken Schicht aus Metall geschützt, genug Energie besitzen, um Wärme und Sauerstoff zu produzieren. Strahlung und Vakuum lauern jenseits der Wände des Raumschiffs und töten jeden, der sich selbst überschätzt. Wer ein echter "Freihändler" ist, der weiß das, lacht seinem Schicksal aber dennoch frohgemut ins Gesicht.
Im Imperium des Gottimperators sind die einzelnen Planeten, auf denen sich Menschen ansiedeln konnten, weit verstreut. Makropolwelten, die lebenswichtige Güter für die Wirtschaft produzieren, kommen ohne Lieferungen von Lebensmitteln und Verbrauchswaren nicht aus. Und den Job, notwendige Güter zu liefern, erledigen Freihändler, fast unabhängige Händler, die auf eigenes Risiko mit ihren Schiffen die Galaxis durchstreifen und den Gefahren im Warp trotzen. Und eben eine solche tapfere Crew eines Händlers, können die Spieler übernehmen. Zuerst jedoch gilt es, sich an die großen Dimensionen des Spiels zu gewöhnen. Auch wenn die Hauptpersonen wie der Freihändler, der Navigator, der Seneschall oder der Magister Militaris, von Spielern übernommen werden, benötigt es dennoch das Personal von tausend und mehr Menschen, um einen Frachter fliegen und warten zu können.
Diese gigantische Größe lässt sich leicht an den vorgestellten Plänen der möglichen Schiffe, die benutzt werden können, erkennen. Und da dies große finanzielle Mittel erfordert, wurde der Profitfaktor erschaffen, ein Maßstab, um den momentanen Reichtum des Freihändlers für Wartungen, Kauf und Aktionen einschätzen zu können. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Mannschaftsstärke mit guter Qualifikation und ausreichender Moral, da dies immensen Einfluss auf die Tüchtigkeit des Schiffes hat. Genauso wurden auch viele Talente angepasst und die Charaktererschaffung sehr breit gefächert, da Freihändler so ziemlich jeden möglichen Hintergrund besitzen können. Denn um sich den Gefahren des Weltalls zu stellen, ist es notwendig, einen starken Charakter zu besitzen sowie Geld, wobei der eigene Stammbaum keine so große Bedeutung besitzt.
"Freihändler" ist, wie auch alle anderen Regelwerke für Warhammer 40000, optisch ein kleiner Augenschmaus. Ein stabiler Einband, ein farbenfrohes Cover und üppig verteilte Illustrationen verstreuen den Flair des Spiels schon beim Lesen. Für den Spieler, der sich mit dem Universum und dem Spiel erst einmal vertraut machen muss, sind alle wichtigen Informationen enthalten. Hier erfährt er, wie die Werte aufgebaut sind, wie man sich einen Charakter erschafft und nach welchem System sich die Würfelproben im Spiel selbst gestalten. Dies ist auch alles für erfahrene Spieler in diesem Rollenspiel-Universum notwendig, da sich einige Dinge stark im Vergleich zu
"Schattenjäger" unterscheiden. So werden zum Beispiel die Psikräfte etwas anders betrachtet. Und natürlich dreht sich auch ein ganzes Kapitel um den Kampf im Weltraum sowie die Navigation zwischen den Sternen und die sehr realen Gefahren des Warp.
Generell ist das Spiel darauf ausgelegt, dass man im Gebiet der Koronus-Weite spielt. Diese Region ist besiedelt und aktiv, dennoch lauern hier noch viele Gefahren. Man befindet sich am äußeren Rand der Reichweite des Imperator und hat als Freihändler ohnehin gewisse Privilegien, was den Umgang mit Xenos und neu entdeckten Welten angeht. So bieten sich für Spielrunden viele Möglichkeiten, neue Welten zu entdecken, Gefahren zu erleben und gewaltig lohnenswerte Geschäfte mit seltenen Materialien zu machen. Dadurch besitzt das Spiel selbst auch eine sehr große Freiheit, da auch der Spielleiter viele Chancen erhält, seine eigenen Ideen umzusetzen, da diese Region des Universums lediglich rudimentär erforscht worden ist. Spielleitern, die noch nicht viel Erfahrung gesammelt haben, hilft hierbei auch das Einführungsabenteuer, in dem die Charaktere ihre erste Aufgabe in dem Sektor erledigen und an das nahtlos mit weiteren Erlebnissen angeschlossen werden kann. Um die Vielfalt der zu entdecken Rassen ins Spielsystem einzugliedern, gibt es zusätzlich einen Baukasten für selbst erdachte Xenos-Rassen, auf die man stoßen kann.
Dieses Rollenspiel wird zum großen Teil von Profitgier und Entdeckerlust angetrieben und bietet den Spielern sehr viele Möglichkeiten, ihren ganz eigenen Spielstil zu entwickeln. Man hat schließlich die Macht in Händen, ganze Planeten zu erobern und unvorstellbare Reichtümer anzuhäufen. Genauso ansprechend wie diese Spielmöglichkeiten sind auch die dazugehörigen Regeln, die schnell erlernt sind und sich gut einprägen. Hier findet jeder Spieler den Charakter, der ihm auch am besten liegt. Eine wunderbare Möglichkeit, abenteuerliche Entdeckungen zu machen und abermals ein prächtiges Regelwerk, das die Welt von Warhammer 40000 lebendiger erscheinen lässt.