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Mit "Die Saat der Erde" legt
Michael Cobley den Auftakt zu seiner neuen Trilogie "Humanity's Fire" vor. Das 638-seitge Werk entführt den Leser in die Welt der Menschen, Uvovos, AIs und Mech-Droiden.
Eine gewaltige Invasionsstreitmacht dringt in das Sonnensystem der Menschheit vor und schlägt jeden Widerstand nieder. Einzig drei Siedlerschiffe können entkommen und die Überlebenden fliehen zu fernen Sternen. 150 Jahre später leben Menschen und Uvovos, die Ureinwohner der Siedlungswelt, auf Darien friedlich zusammen. Eine Idylle, die zerstört wird, als ein Erdenschiff auftaucht. Die Menschheit wurde 150 Jahre zuvor nicht ausgelöscht, sondern im letzten Augenblick von einer befreundeten Macht gerettet.
Natürlich wollen die Menschen der Erde den Kontakt zu den Siedlern Dariens wieder herstellen. Es kristallisiert sich jedoch recht schnell heraus, dass hier nicht nur lautere Motive eine Rolle spielen. Denn auf Darien verbirgt sich eine mächtige Waffe, der sogenannte Warp-Brunnen. Einst war dieser kriegsentscheidend und rettete die Uvovos in einem furchtbaren Krieg vor dem Untergang. Doch nun kehren die alten Feinde zurück und an ihrer Seite steht ... die Menschheit.
Der erste Band einer Trilogie hat meist die undankbare Aufgabe, Charaktere, Orte, Mythologie und technische Begebenheiten einzuführen. Mit "Die Saat der Erde" ist Michael Cobley jedoch nur ein sehr holpriger Einstieg gelungen. Eine Vielzahl an Charakteren wird eingeführt und deren Erlebnisse werden geschildert. Anders aber als bei der "
Das dunkle Universum"-Trilogie von
Peter F. Hamilton oder dem "Commonwealth"-Zyklus bleiben die Protagonisten farblos und erhalten kaum charakterliche Tiefe.
Zudem wird die Geschichte zu Beginn mit äußerster Langsamkeit vorangetrieben und bietet auch kaum Überraschungen.
Erst mit dem letzten Drittel gewinnt die Story an Geschwindigkeit, die Mythologie wird weiter ausgebaut und der Autor präsentiert einen Twist, der den Leser überraschen kann. Bei einem Umfang von 638 Seiten ist dies jedoch zu wenig und so gelingt Michael Cobley lediglich ein mittelmäßiger Einstand. Trotzdem schafft der Autor ein facettenreiches Universum und baut eine Menge Potenzial auf, das mit der Fortführung des Zyklus hoffentlich noch zur Entfaltung gelangen kann.
Fazit:
Farblose Charaktere und eine langsame Entwicklung machen den Roman zu Beginn zäh und langatmig. Nach und nach gewinnt die Geschichte jedoch an Geschwindigkeit, die Spannung steigt und dem Leser werden Überraschungen geboten. SciFi-Fans kommen auf ihre Kosten, es wird aber eine Menge Potenzial verschenkt. Es bleibt zu hoffen, dass die Fortsetzung sich steigert.