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Die Provence ist wohl eine der berühmtesten Sehnsuchtsregionen. Als eines der beliebtesten Reiseziele Frankreichs zieht der südöstlich zwischen den Gipfeln der Südalpen und dem Mittelmeer gelegene Landstrich mit seiner abwechslungsreichen Natur, seinen eindrucksvollen Kulturdenkmälern, lebendigen Städten, malerischen Dörfern und seiner legendären mediterranen Küche noch immer unzählige Touristen aus aller Welt an.
Auch Künstler lockt es nach wie vor in die Provence – neben den Annehmlichkeiten des Klimas und des Savoir-vivre ist es vor allem das besondere Licht, das sie wie schon die impressionistischen Maler im 19. Jahrhundert fasziniert: Der berüchtigte Mistral sorgt für einen wolkenlosen, häufig tiefblauen Himmel und eine beeindruckende Leuchtkraft der Farben.
Diese Besonderheit des provenzalischen Lichts hat der Weingarten-Verlag zum Auswahlkriterium für seinen Provence-Kunstkalender 2011 genommen. Die zwölf Kalenderblätter reproduzieren Gemälde aus der Zeit vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, mit einem Schwerpunkt um die Jahrhundertwende. Sie stammen von neun impressionistischen und fauvistischen Künstlern, die farbenfroh typische Landschaftseindrücke der Provence eingefangen haben: "Cap d’Antibes bei Mistral" von Claude Monet; "Strand bei St. Clair" und "Die Zypressen in Cagnes" von Henri Edmond Cross, "Blick vom Steinbruch bei Bibémus auf den Berg Sainte-Victoire" und "Große Pinie und rote Erde" von Paul Cézanne; "Ansicht von Antibes" von August Renoir, "Terrasse bei St. Tropez" von Charles Camoin, "Die Altstadt von Cannes und das Hotel Abassadeurs" von Kees van Dongen; "Der Golf von Saint-Tropez" von Henri-Charles Manguin; "Saint-Tropez, oder: Der Zollweg" von Paul Signac; "Le Cannet, Erinnerung an Corot" von Auguste Renoir und schließlich das wohl bekannteste der hier vertretenen Werk, "Die Sternennacht" von Vincent van Gogh.
Es handelt sich um einen wirkungsvollen Kalender, der zugleich einen Überblick über eine produktive Phase der Kunstgeschichte gibt und diese im Hinblick auf ein besonderes Motiv fokussiert. Wer selbst schon einmal in der Provence war, kann die Landschaft durch die Brille der hier versammelten Künstler auf neue Weise sehen. Wer die Region noch nicht kennt, bekommt vielleicht Lust, das Farbenspiel einmal selbst zu sehen oder auf den Spuren derer zu wandeln, deren Bilder ihn durch das Jahr 2011 begleiten (die Ateliers beispielsweise von Cézanne in Aix-en-Provence und von Van Gogh in Arles können besichtigt werden). Allenfalls eine zusätzliche Seite oder eine kleine Beilage mit ein paar näheren Informationen zu den einzelnen Künstlern oder Bildern könnte das Gesamtpakt noch abrunden.
Das Format von 46 x 55 cm lässt die Landschaftsbilder zur Geltung kommen und ist doch nicht so monströs, dass der Kalender nicht noch einen schönen Platz in der Wohnung finden könnte, ohne gleich den ganzen Raum zu beherrschen. Papier und Druckqualität sind hochwertig. Durch die Spiralbindung lassen sich die Blätter gut umklappen. Das Titelblatt ist durch eine davor geheftete Folie geschützt, und der Kalender ist hinten durch einen dicken Karton verstärkt. Das Kalendarium befindet sich an der Unterseite des Kalenderblatts. Es ist angenehm dezent gestaltet, allerdings heben sich die schwarz gedruckten Sonn- und Feiertage nur schwer erkennbar von den dunkelgrauen Zahlen der Resttage ab. Oberhalb ist der Monat in deutscher, englischer und französischer Sprache angegeben. Unterhalb prangt jeweils die Jahreszahl "2011", in einer Größe, die mancher vielleicht als ein wenig ablenkend empfinden könnte. Schön ist jedoch, dass sie farblich dem jeweiligen Monatsmotiv angepasst ist, wodurch die Harmonie der gesamten Seite erhalten bleibt.
Der Kalender ist überall im Handel und unter www.weingarten-kalender.de erhältlich.Alle zwölf Monatsmotive können auf der Verlagsseite angeschaut werden.