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Nach dem Unfalltod ihres Bruders zieht Luna zum Studieren nach Berlin, in der Hoffnung, im Großstadtlärm ihre Trauer bekämpfen zu können. Zu ihrer Überraschung lernt sie gleich an ihrem ersten Abend Falk kennen, der sich bisher immer unnahbar gab und nie an einer Frau interessiert zu sein schien. Doch bei ihr ist es anders. Falk will sie besser kennen lernen, macht ihr den Hof und verwöhnt sie. Schnell sind die beiden ein Paar und Luna ist überglücklich. Doch nach und nach zeigt sich, dass auch Falk Schattenseiten hat. Er ist krankhaft eifersüchtig, will Luna alles verbieten, wo sie andere Männer kennenlernen könnte. Sie darf sich nicht schminken, nicht hübsch anziehen, nicht alleine weggehen, über alles aus ihrer Vergangenheit und ihrem aktuellen Leben will er genau Bescheid wissen. Weigert sie sich, fühlt er sich hintergangen. Als Luna erkennt, dass diese Beziehung ihr nicht guttut, und sich trennen will, geht der Horror richtig los. Falk will sie nicht loslassen und hält mit allen Mitteln an der Beziehung fest. Als er mitbekommt, dass Luna sich in ihren Kommilitonen Jaron verliebt hat, wird es richtig gefährlich für Luna.
Dass der erfolgreiche, gutaussehende Falk sich ausgerechnet in die unscheinbare Luna verliebt, können die meisten kaum fassen. Doch sie kennen nicht Falks wirkliches Gesicht, wissen nicht, dass eine Beziehung zu ihm vom Himmel zur Hölle wird. Luna selbst kann es anfangs kaum fassen und entschuldigt Falks Verhalten immer wieder vor sich und vor anderen, als sie endlich erkennt, wie gefährlich er wirklich ist, scheint es zu spät zu sein.
Lunas Gefühle in dieser Beziehung werden gut dargestellt, das ganze Buch wird aus ihrer Perspektive beschrieben. Leider bedeutet das, dass der Leser an manchen Stellen eine Schritt-für-Schritt-Beschreibung ihrer einzelnen Handlungen über sich ergehen lassen muss. Ganz am Anfang, beim Einzug in ihre neue Wohnung, fällt dies besonders stark auf, nach und nach gewöhnt man sich an die minutiöse Schilderung jeder Handlung. Sehr deutlich erkennt der Leser, wie das Mädchen in ihrer Trauer, ihrer Unselbstständigkeit und ihrem mangelnden Selbstvertrauen blind in diese Beziehung schlittert, die ihr noch das letzte bisschen Selbstbewusstsein nehmen wird, das sie hat.
Dieser Thriller für Jugendliche zeigt, wie schnell sich Liebe in Angst und Hass verkehren kann und dass es manchmal schwer ist zu unterscheiden, wie sich Liebe äußert und wann diese schädlich wird.
Das Buch kommt von der Intensität lange nicht an
"Dann bin ich eben weg", das wohl bekannteste Buch der Autorin, heran, ist allerdings für die Zielgruppe ebenfalls ein spannendes Buch, das ein nicht alltägliches Thema behandelt.
Eine Leseprobe des Buches findet sich hier auf der Homepage des Verlags.