Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Dies ist der dritte Band der auf voraussichtlich sechs Bände angelegten
Reihe um die Liebe zwischen Ever und Damen. Wer die beiden Vorgängerromane nicht kennt, wird Probleme haben, sich in diesen einzulesen, da die Handlung doch sehr aufeinander aufbaut.
Die Protagonistin und Ich-Erzählerin ist Ever, auf den ersten Blick ein normales Mädchen, das die Highschool besucht. Doch Ever ist alles andere als normal, sie ist unsterblich, kann Geister sehen, beherrscht Telepathie und hat noch einige andere Fähigkeiten mehr. Das gleiche gilt für Damen, Evers große Liebe, allerdings einige Jahrhunderte älter als sie, auch wenn er natürlich ebenfalls jung, schön und knackig ist. Zudem gibt es noch einen Antagonisten, Roman, der die Liebe zwischen ihnen verhindern und Ever und am besten noch alle um sie herum vernichten will.
Doch Ever hat noch weitere Probleme am Hals. Übersinnliche Zwillinge, ihren neuen Job als Hellseherin bei dem gutaussehenden Jude, der aber immer so geheimnisvoll bleibt, und dann geht Evers Tante, bei der sie nach dem Tod ihrer Familie lebt, auch noch mit Evers Geschichtslehrer aus. Das Schlimmste aber ist, dass Damen und sie einander nicht berühren können, jeder noch so kleine Kuss führt unweigerlich sofort zu heftigen Reaktionen.
Entsprechend ist Ever gut beschäftigt, Damen kann nur wenig helfen, lediglich mit einem besonderen Zauber können sie einander fast hautnah sein. Was ihnen aber natürlich nicht genug ist.
Obwohl wirklich eine Menge passiert, plätschert die Geschichte ohne wirkliche Spannungsspitzen dahin. Ever ist eine durchaus interessante Figur. Durch ihr Nahtoderlebnis hat sich bei ihr so einiges verändert, zum Beispiel kann sie auch die Aura von Menschen sehen und an den Farben die jeweilige Stimmung der Person ableiten. Vorne im Buch ist daher auch eine Übersicht, welche Aura-Farbe für welchen Zustand steht.
Die Nebenhandlungen bringen auch nur wenig Leben in den Text. Zudem ist der Titel irreführend, denn statt Schattenland gibt es die ganz normale Realität, unterbrochen nur ab und zu von dem einen oder anderen übersinnlichen oder esoterischen Element.
Damen als der Held bleibt zumindest in diesem Roman ausgesprochen blass. Von einer kurzen Szene am Ende einmal abgesehen, ist seine Funktion gleich null, da er so gut wie nichts dazu beiträgt, die Handlung voranzutreiben.
Ever ist besser charakterisiert, in Rückblicken gibt es Infos über ihre Familie und warum sie eben nun die ist, die sie durch den Unfall wurde.
Der Schreibstil ist einfach zu lesen, ohne besonders herausragende Formulierungen. Da es ein Jugendbuch ist, geht das in Ordnung so und ist auch passend. Allerdings wiederholt sich die Autorin oft in ihren Erklärungen, die Handlung tritt seitenlang auf der Stelle. Den Roman um mindestens hundert Seiten zu kürzen, hätte sicherlich gut getan und etwas mehr Spannung und Tempo hereingebracht.
Fans von Ever werden sicherlich dennoch Freude an diesem Werk haben. Damen allerdings kommt eher wenig vor und spielt keine besonders große Rolle. Da das Buch, was körperliche Beziehungen angeht, ebenso klinisch rein ist wie die Biss-Reihe, kann man es unbesorgt auch sehr jungen Teenagern in die Hand geben. Hinten im Buch gibt es als kleines Extra noch eine Leseprobe aus dem vierten Band.