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Das Ende eines TraumsDie Liebe zu einer Frau ist der Grund dafür, dass vor vielen Jahren eine blühende Künstlerkolonie dem allmählichen Verfall preisgegeben wurde. Wo einst Maler, Fotografen, Bildhauer, Tänzer und Musiker ihre Wirkungsstätte hatten und wunderschöne Kunstwerke entstanden, zeugen nur noch verfallene Ruinen und verwilderte Gärten von dem ehemaligen Ruhm. Dabei hatten John und Jackson, Gründer der Kolonie, alles auf eine Karte gesetzt, als sie ihre Ersparnisse zusammenklaubten und ihren Lebenstraum verwirklichten. Eine Siedlung nur für Künstler, in der diese leben und arbeiten können. Doch ihr Vorhaben endete, als Jackson mit der Lebensgefährtin seines Freundes ein gemeinsames Kind zeugte. Nicht nur die schwangere Frau verließ daraufhin die Kolonie. Auch John und Jackson waren nicht mehr gewillt, ihr Lebenswerk weiterzuführen.
Der WiederaufbauViele Jahre später kehrt Ben, der Sohn des Malers John, gemeinsam mit seinem Freund Dylan in die Siedlung zurück, um diese zu neuem Leben zu erwecken. Hier beginnt die Mission des Spiels mit dem Ziel, vorhandene Werkstätten und Baudenkmäler zu renovieren und die Siedlung mit Künstlern zu bevölkern. Schutt entfernen, den Torbogen reparieren und Gärten zu pflegen sind nur einige der Aufgaben, die zu bewältigen sind. Dazu schlüpft der Spieler abwechselnd in die Rolle der einzelnen Künstler und schuftet, was das Zeug hält. Doch auch ein Künstler wird müde und muss sich auf einer Bank erholen oder sich zum Schlafen in ein Wohnheim begeben. Im Spiel befindliche Energiebalken zeigen an, wann eine Pause nötig ist, und das Auftauchen von Messer und Gabel über dem Kopf der kleinen Wesen signalisiert, wann diese Hunger haben. Neben ausreichend Schaffenskraft benötigen die Künstler aber auch eine ordentliche Portion Inspiration, deren Höhe auf einem zweiten Balken ersichtlich ist und die durch das Betrachten eines Kunstwerkes oder einer inspirierenden Blume aufgeladen werden kann. Schafft der Spieler es allerdings einmal nicht, die Erfordernisse seiner Siedler zu befriedigen, verlassen diese deprimiert die Kolonie - allerdings nicht, ohne später wieder vorbeizuschauen und erneuet im ersten Level zu beginnen.
Ohne Arbeit kein GeldWie auch im wahren Leben ist der Wiederaufbau eines verfallenen Gebäudes teuer. Um die Rekonstruktion notweniger Gebäude zu bewerkstelligen, besinnen sich die Künstler ihrer Fähigkeiten und beginnen Bilder zu malen, Tänze einzustudieren oder Fotos zu schießen, um diese an immer wieder im Spiel auftauchende Interessenten zu verkaufen. Jeder Künstler hat die Möglichkeit, zehn Levels zu durchlaufen, die er in einer Haupt- und einer Nebenkunstrichtung absolvieren kann. Umso höher das Level, umso wertvoller sind die entstandenen Kunstwerke, die mit Erreichen des höchsten Levels auch das meiste Geld in die Kolonie bringen. Hinzu kommt, dass bestimmte Restaurationen nur mit gut ausgebildeten Künstlern durchgeführt werden können und so die jeweilige Qualifikation für einen stetigen Fortschritt im Spiel unerlässlich ist. Ein ständiger Kreislauf also, in dem der Spieler darauf bedacht ist, die Kolonie zu erweitern, um die ständig steigenden Aufgaben zu meistern. Ein Tagebuch zeigt dabei an, welche Aufgaben als nächstes zu erfüllen sind, in welcher Höhe Restaurierungskosten bezahlt werden müssen oder welche Fortschritte bereits gemacht wurden.
Niedliche Grafik und ein passender SoundDie Grafik des Spiels stellt sich als gelungen dar. Bunte Farben, niedliche Figuren und passende Animationen lassen eine Welt entstehen, die regelrecht zum Spielen einlädt. Dabei macht es Spaß, die Künstler auf der Bühne zu beobachten oder die Arbeit eines Bildhauers zu verfolgen. Aber auch das Restaurieren der Werkstätten und die Pflege der Grünanlagen kann jederzeit verfolgt werden. Tätigkeiten, die sich je nach Gebäudeart und Jahreszeit verändern. So sind in den Wintermonaten Schneehaufen zu räumen, während in der restlichen Zeit des Jahres Hecken gesäubert, Unkraut gezupft und Blumen gepflanzt werden müssen. Ist die Anlage in Ordnung, fühlen sich die Künstler wohl und ihre Inspiration steigt. Aber nicht nur die Landschaft ist dem ständigen Wechsel der Jahreszeiten unterworfen, auch das Wetter überrascht mit Regenschauern und Schneefall. Eine angenehme Hintergrundmusik begleitet das Spiel, während handlungsabhängige Soundeffekte das Geschehen akustisch untermalen. Ob Herbststurm oder Bühnenpräsenz, stets befindet sich der Spieler mitten im Geschehen und spürt das emsige Treiben der Bewohner.
Fazit"Artist Colony" ist ein Zeit-Management-Spiel für Jung und Alt, das nicht nur kurzweilig unterhält, sondern auch viel Geschick bei der Lenkung der immer größer werdenden Künstlerschar verlangt. Eine interessante Story und mannigfaltige Aufgaben sorgen für die nötige Abwechslung und garantieren ein Spielvergnügen, das lange anhält.