Seit 1974 erscheint alle zwei Wochen im Bastei Verlag eine neue Folge der Romanheftserie "Professor Zamorra - Der Meister des Übersinnlichen". In ihr kämpft der titelgebende Protagonist gemeinsam mit seiner Lebens- und Kampfgefährtin Nicole Duval gegen die Mächte der Hölle und Feinde aus den Tiefen des Alls. Der Zaubermond Verlag publiziert in seiner Buchreihe ergänzende Geschichten, die das Zamorra-Universum erweitern.

Beim Kampf gegen die Dynastie der Ewigen nutzte Professor Zamorra vor langer Zeit ein Zeitparadoxon, um seine Feinde zu schlagen. Hieraus entstanden dutzende von Spiegelwelten, in denen die Geschichte deutlich anders verlief als im hiesigen Universum. Durch das Buch der 13 Siegel wurden diese Welten jedoch ausnahmslos zerstört. Im finalen Kampf standen sich Taran und Shirona, die beiden Amulettwesen, gegenüber und die aufeinanderprallenden Energien sorgten für tausendfachen Tod. Zamorra kennt jedoch nur einen Teil der Wahrheit, denn im Hintergrund waren Merlin, Lucifuge Rofocale, Shirona und Asmodis aktiv und legten so den Grundstein für die Ereignisse um die Spiegelwelt. Seinen Ursprung nahm die Gefahr am Anbeginn der Zeit, als Merlin noch Fürst der Finsternis war und einen verhängnisvollen Pakt mit einem Drachen einging ...

Wie bereits zuvor hat der Zaubermond Verlag sich erneut einer Geschichte angenommen, die in der Mutterserie bei Bastei etliche Fragen offenließ. Die "Spiegelwelten" und ihre Zerstörung sind das Thema des Buches und die Handlung ist auf mehrere Zeitebenen verteilt. Christian Schwarz jongliert gekonnt mit den verschiedenen Geschichten und lässt den Leser an Merlins Vergangenheit und Werdegang teilhaben. Der alte Magier ist in der Hauptserie längst tot, doch sein Wirken in all den Jahrhunderten birgt noch etliche Geheimnisse. Geheimnisse, die sich bis in die Gegenwart erstrecken und Gefahren aus der Vergangenheit mit sich tragen. So geschehen bei dem Buch der 13 Siegel.

Endlich werden Hintergründe offenbart: Wie entstand das gefährliche Buch? Was genau war seine Aufgabe? Und warum war es in der Lage, eine enorme Anzahl von parallelen Universen zu zerstören? Der Autor nimmt sich all dieser Fragen an und webt zudem eine weitere Geschichte, die im Jahre 2005 angesiedelt ist und die anderen Ebenen ergänzt. Dabei liegt die wahre Epik der Erzählung natürlich in der Handlung um Merlin. Sein verzweifelter Versuch, eine Tafelrunde zu gründen und das unaufhaltbare Scheitern der ersten beiden (Jesus und seine Jünger, König Artus und seine Ritter) sind interessant zu lesen, auch wenn Lesern der Mutterserie die Ereignisse natürlich bereits bekannt sind. Ein netter Einfall ist auch die Erwähnung von Kiwibin, wodurch ein Bogen zur "Dorian Hunter"-Reihe (aka "Der Dämonenkiller) geschlagen wird.

Fazit:
Mystisch und episch zeichnet der Autor die Geschichte um die sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana, den mächtigen Amuletten, Taran und Shirona und natürlich Merlin. Wer die Herkunft des Siegelbuchs und das Ende der Spiegelwelten verstehen will, sollte zugreifen. In diesem Fall ist Vorwissen über die Mutterserie jedoch von großer Bedeutung, da die Geschichte sehr komplex ist.