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Das Wissen über die alten Kelten ist nicht zuletzt auf Grund mangelhafter Quellenlage sehr vage. Was bekannt ist, wurde oftmals nur durch ihre Feinde – die Römer – überliefert. Kein Wunder also, dass heutzutage die meisten Kenntnisse über das alte Gallien eher aus Asterix-Comics stammen. So geht es auch unseren drei Helden Kim, Julian und Leon, die im Kino einen Asterix-Film gesehen haben. Sie wissen allerdings, dass das meiste davon Erfindung ist und wollen daher gar nicht glauben, was Julian erzählt: dass es nämlich tatsächlich einmal einen berühmten Gallier gab, der den Römern die Stirn geboten hat. Also machen sie sich zur Beweisfindung auf den Weg in die örtliche Bibliothek. Dort kann Julian dann wirklich belegen, dass ein solcher Anführer mit Namen Vercingetorix existierte. Dadurch wird die Neugier der Kinder erst recht angefacht, und sie wollen mehr über diesen Gallierfürsten herausfinden. Und da keine weiteren Informationen verfügbar sind, beschließen sie kurzerhand in das alte Gallien zu reisen. Bald darauf betreten sie den geheimen Raum Tempus und gelangen so in das Jahr 52 vor Christus. Mit Erschrecken stellen sie fest, dass sie sich mitten in einer belagerten Stadt befinden. Die römischen Legionen stehen, bereit zum Angriff, vor den Toren Gergovias. So können die drei Freunde sich leider nicht so ungezwungen umsehen wie sie eigentlich gehofft hatten, sondern werden in die Kampfvorbereitungen einbezogen. Glücklicherweise nimmt sie dabei der Druide unter seine Fittiche und führt sie sogar ein wenig in die gallische Götterwelt ein. Doch dann verbreiten sich immer mehr Angst und Hoffnungslosigkeit unter den Bewohner der gallischen Stadt. Nachbarn und Freunde trauen einander nicht mehr, denn ein Verräter sät Zwietracht unter den Galliern. Als sogar der Druide gemeinsam mit den Kindern in römische Gefangenschaft gerät, spitzt sich die Situation lebensgefährlich zu.
Schon das Buchcover erinnert stark an die Comics von Asterix und Obelix: Es zeigt einen Druiden, der in einem Kessel einen Trank zubereitet. Auch in Fabian Lenks Erzählung wird man auf den Druiden, den Kessel und den Trank stoßen. Nur, dass diese Elemente vom Autor fundierter in die Handlung eingebaut wurden als man dies von den berühmten Comics kennt, die es mit der Historie meist nicht so genau nehmen. Man merkt, dass dabei die Quellen eindeutig römischer Natur sind. Inwieweit diese verlässlich sind, darüber streiten sich die Gelehrten. Und da leider wenig über den Gallierfürsten bekannt ist, besteht natürlich viel Freiraum für dichterische Freiheit. Wo der Autor sich diese genommen hat, darauf weist er im Nachwort hin. Die Geschichte baut auf einem möglichen Szenario auf, das so zwar nicht historisch gesichert, aber logisch dargestellt ist. Einige Klischees werden dann doch bedient, wie das Bild des Druiden in wallenden, weißen Gewändern, so wie Plinius diese beschrieben hatte. Auch hat Vercingetorix in einer Zeichnung tatsächlich einen typischen Asterixhelm mit Flügeln auf, was nicht der Beschreibung der Helmzier im Text entspricht. Aber über diese kleinen Ausrutscher in der Illustration schaut man gerne hinweg, ist doch die Verteidigung der Keltenstadt Gergovia spannend erzählt. Wie in den Bänden der Reihe "Die Zeitdetektive" üblich schließen ein ausführliches Glossar sowie einige Hintergrundinformationen den Band ab. Auch die Rätselfrage darf wieder beantwortet werden.
Fazit: Spannung und Spaß bei den Galliern einmal abseits von Asterix und Obelix.
Eine Leseprobe findet man auf den
Seiten des Verlages.