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Mit Band 12 der Reihe "
Die Chronik der Unsterblichen", begeben sich die beiden Protagonisten Andrej Delãny und Abu Dun nach Venedig. Erneut wartet ein gefährliches Abenteuer auf die unsterblichen Vampyre, das Andrej mit seiner Vergangenheit konfrontiert und etliche Opfer fordert.
1667: Andrej und Abu Dun erreichen auf der verzweifelten Suche nach Meruhe und Marius Venedig. Da sich die Stadt zum Krieg gegen die Muselmanen rüstet, sind Farbige dort ungern gesehen und die beiden Unsterblichen erregen recht schnell die Aufmerksamkeit der unterschiedlichsten Feinde. Trotzdem gelingt es ihnen überraschend schnell, den Sohn von Andrej zu finden. Meruhe brachte diesen im Spital von Doktor Scalsi (einer Anstalt für geistig Geschädigte) unter. Im tiefsten Verlies vegetiert der gefährliche Unsterbliche vor sich hin. Um die Stadt zu verlassen, planen Andrej und Abu Dun, den Jungen aus dem Kerker zu holen. Doch die Ereignisse überschlagen sich. Und als die Signori di Notti ihre Hand nach Andrej ausstrecken und sich sogar Abu Dun gegen ihn wendet, liegt es an einer geheimnisvollen Contessa, sein unsterbliches Leben zu schützen ...
Erneut gönnt Autor
Wolfgang Hohlbein seinen beiden Protagonisten kaum einen Moment zum Durchatmen. Die Ereignisse in Venedig überschlagen sich und vor der Kulisse des Carnevale, ereignen sich furchtbare Dinge. Von Albträumen geplagt und über den schlimmen Zustand seines Jungen leidend, geht Andrej durch die Hölle und die innere Zerrissenheit des Charakters und die tiefe - wenn auch nach so langer Zeit nicht mehr notwendige - Schuld, wird in den Mittelpunkt der Handlung gestellt.
Da sich Abu Dun und Andrej nach kurzer Zeit bereits trennen, erhält der Leser im zwölften Buch der Reihe keinen großen Einblick in die Gedankenwelt oder Intentionen Abu Duns. Besonders im späteren Verlauf ist also Kombinationsgabe gefordert. Nach einiger Zeit wird jedoch klar, warum der nubische Riese so handelt und das Finale führt die Handlung zu einem gelungenen Höhepunkt. Einziges Manko sind die zahlreichen Fragen, die unbeantwortet bleiben. Viele "Wann ist das passiert" und "Wie konnte es dazu kommen", bleiben ungeklärt und der Leser muss sich mit eigenen Vermutungen und Theorien zufrieden geben.
Bei der Kulisse hat Wolfgang Hohlbein erneut ein feines Gespür bewiesen und schafft mit dem vor dem Krieg stehenden Venedig eine beständige Atmosphäre der Bedrohung. Das Spital von Doktor Scalsi und die Bleikammern tragen ihr übriges dazu bei, die Dunkelheit der Stadt auf dem Wasser lebendig werden zu lassen.
Fazit:
Ein gelungenes Abenteuer aus der "Die Chronik der Unsterblichen"-Reihe. Besonders das Finale hält einige bitterböse Überraschungen bereit. Einziges Manko: zu viele ungeklärte Fragen bleiben offen.