Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Der Stab wurde von einer Generation zur nächsten gereicht nach dem Tod des ursprünglichen Hägar-Zeichners Dik Browne. Sein Sohn Chris Browne hat damals die Federführung für die Geschichten des berühmtesten Wikingers der Welt übernommen und zeigt in den Comics aus "Hägar Gesamtausgabe 11", dass er würdig war, dieses große Erbe anzutreten.
Anlässlich des neuen Autors, der nun allein zeichenführend ist, enthält die Gesamtausgabe den zweiten Teil des Exklusiv-Interviews mit Chris Browne. Hier berichtet er darüber, wie der Name Hägar entstanden ist, wie er an den einzelnen Strips arbeitet und über seine Hoffnung, einmal Kinderbücher illustrieren zu dürfen. Aber natürlich handelt der Großteil von den einzelnen Hägar-Comics, die zwischen 1989 und 1991 entstanden sind. Das Personenkontingent hat sich dabei allerdings nicht groß geändert. Hägar ist immer noch der stolze Wikingerhauptmann mit seiner störrischen Mannschaft und seinem besten Freund Sven Glückspilz. Zu seinem Haushalt zählt sein vegetarischer Sohn Hamlet, die emanzipierte Tochter Honi und seine resolute Ehefrau Helga. Zusätzlich komplettieren die Ente Kwack und der Hund Snert die Familie.
Die "Hägar Gesamtausgabe 11" ist wie alle anderen Sammelbände in einem schön aufklappbaren und stabilen Format gehalten. Was allerdings weit mehr interessiert, ist der Inhalt und ob es Änderungen gibt, nachdem der große Meister nicht mehr mitwirken kann. Der Zeichenstil ist passend und stimmig, auch wenn der Leser bei der Mimik der Figuren oftmals sieht, dass hier jemand anderes gezeichnet hat als der Ursprungsautor. Ebenso ist der Humor etwas anders geraten und liegt mehr auf Situationskomik. Das ist anfangs etwas ungewohnt, aber wenn man ohne Vorurteile herangeht, gefällt auch dies. Letztlich sind es ja ohnehin meist die immer gleichen Dinge, über die man lachen möchte.
In diesem Band geht Hägar auf die Jagd, betrachtet einen Ski fahrenden Eisbären, versucht das Golfprinzip auf Plünderungen zu übertragen, freundet sich weiterhin mit dem Barkeeper an und drückt sich vor jeder noch so nötigen Haureparatur. Immer wieder gibt es Szenen, in denen er, am Rande einer Klippe von Gegnern bedrängt, einen neuen Spruch von der Zunge lässt und auch in der schlimmsten Lage nicht an Humor verliert. Allerdings gibt es auch Neuerungen wie Brandversicherung oder Tennis und Anspielungen auf den Zauberer von Oz. Übliche Themen wie Hägars nötige Diät, sein hartes Arbeitsleben, sein Hass auf die Schwiegermutter und seine Sorge um seinen friedfertigen Sohn finden hier ebenfalls Platz.
Als Fan und Leser kann man sagen, dass der Übergang von Vater auf den Sohn sehr gut funktioniert hat. Natürlich bleibt nicht alles beim Alten, aber der Wiedererkennungswert, egal ob von den Zeichnungen oder den Pointen, ist gegeben. Und schließlich ist es positiv, dass Hägar dadurch eine erfolgreiche weitere Zukunft erhalten hat.