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Schon seit einigen Jahren erfreuen sich Regional-Krimis großer Beliebtheit und haben eine wachsende Zielgruppe. Dabei sind sie so geschrieben, dass der Leser nicht unbedingt aus der Region stammen muss, um Handlung und sprachliche Eigenheiten zu verstehen.
Margret, von den meisten nur Maggie genannt, hat es nicht leicht. Ihr Job beim Catering-Service ödet sie an und die Aussicht, beim Mittelalterfest den Spieß mit dem Ochsen zu drehen, ist auch nicht gerade das, wovon sie träumt. Zumal sie dabei auch noch ein entsprechendes Kostüm tragen soll.
Doch dann kommt alles ganz anders. Denn auf dem Spieß steckt statt eines Ochsen ein Mann, der zwar tot, aber schon gut angebraten ist. Ein Schock für Maggie, die erst mal auf komplett vegetarisch umsteigt.
Allerdings bleibt er nicht der einzige Tote, denn kurz darauf wird Maggie mit der Leiche von Dolores la Rose konfrontiert, einer Sängerin, deren beste Zeit zwar schon vorbei ist, die aber um Geld zu verdienen, immer noch auftritt.
Haben die beiden Toten etwas miteinander zu tun? Und wenn ja, was? Ehe sie sich versieht, steckt Maggie bis zum Hals in den Ermittlungen und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.
Dies ist der vierte Band der Maggie Abendroth-Reihe. Es ist zum Verständnis dieses Romans nicht zwingend notwendig, die Vorgängerbände zu kennen, aber sicherlich hilfreich. Denn auch wenn Maggie als Ich-Erzählerin fungiert und so der Fokus auf ihr ruht, gibt es doch eine Menge Nebenfiguren.
So treibt das Zusammenspiel und Aufeinandertreffen der verschiedenen Personen, die die Handlung oftmals entscheidend voran. An Spannung ist vom Finale einmal abgesehen hier nicht viel vorhanden. Dass ein Toter auf dem Grillspieß steckt, verrät bereits der Klappentext, so dass dies keine große Überraschung darstellt.
Ins Detail gehend oder besonders gruselig sind die Szenen mit den Leichen nicht, so dass der Krimi ein entspanntes Lesen ermöglicht. Die Handlung ist - auch sprachlich - im Ruhrgebiet angesiedelt. Dies trägt dazu bei, die Figuren authentisch wirken zu lassen.
Die Autorin schweift als Maggie ab und zu etwas zu sehr ab, wenn sie ihren Gedanken freien Lauf lässt, so dass ihre Überlegungen das ohnehin nicht gerade hohe Tempo noch zusätzlich ausbremsen. Der Scheibstil ist dabei eher zweckmäßig und nicht besonders elegant, passt aber zu den Figuren und der Geschichte und ist flüssig zu lesen.
Für Fans von Lokalkrimis und des Ruhrpotts ist dieses Buch auf jeden Fall einen Blick wert. Denn der Lokalkolorit kommt gut rüber und wer die Gegend und die Menschen mit ihrer Sprache kennt, wird sich in dem Buch gleich heimisch fühlen können.
Als Krimi an sich taugt die Geschichte jedoch nur bedingt. Dazu ist einfach zu wenig Spannung drin. Es ist mehr ein Ruhrgebietsroman mit Krimi-Nebenhandlung.