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Andy Julia ist ein junger Fotograf, der schon einigen Leuten ein Begriff ist. In diesem Bildband geht er der Frage nach dem Idealen nach. "Ideal" - das ist ein Begriff, den jeder erfüllen will, doch nur wenige finden eine Antwort auf die Frage danach, was das denn überhaupt ist. Andy Julia versucht, Stationen und Gefühle auf dem Lebensweg als ideal zu präsentieren.
Viel Natur findet sich auf seinen Fotos, die Models sind meist im Freien abgelichtet. Die Atmosphäre dieser Fotos reicht von romantisch bis zu düster und bedrückend, die Gefühle des Lebens werden also komplett dargestellt.
Mal sind es verwischte Farbfotos, mal gestochen scharfe schwarz-weiß Bilder, mit denen der Fotograph den Betrachter faszinieren möchte. Dies gelingt ihm auch größtenteils, nicht zuletzt durch die wirklich hübschen Frauen, die als Modelle gewählt wurden. Auch die Aktbilder wirken nicht pornografisch, sondern eher privat und verträumt, dies ist eine Sache, die nicht viele Fotografen schaffen.
Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, in denen Bilder und auch kleinere Gedichte passend angeordnet sind. Dabei ist meist eine Doppelseite Platz für ein Bild. Auf einer Seite findet sich das Bild, gegenüberliegend immer der Titel und die Entstehungszeit des Fotos.
Die immer wieder eingestreuten Gedichte passen zu den Bildern, doch Fremdsprachenkenntnisse sind zum vollen Verständnis unbedingt erforderlich, sind diese Verse doch immer in Englisch oder Französisch gehalten.
Die Bilder sind teilweise wirklichkeitsgetreu, teilweise digital nachbearbeitet, was besondere Effekte hervorbringt.
Nicht nur Natur und Frauen wurden von Andy Julia abgelichtet, auch Arrangements von Pflanzen oder Möbeln wurden aufgenommen. Diese verbreiten immer eine leicht melancholische Stimmung, die im Kapitel
A Way Anyway mit Statuen und Friedhofskulpturen aus Paris und Barcelona wieder aufgenommen wird.
Melancholie ist die vorherrschende Stimmung des Bandes, doch auch Übermut und Lebensfreude wird vermittelt. Diese Vielseitigkeit ist ein großer Pluspunkt des Bandes.
Auch die Aufmachung ist sehr gut gelungen. Das schöne schwarze Hardcoverbuch mit einem vom Künstler gemachten Foto auf dem Einband stimmen schon auf die kommenden Betrachtungsfreuden ein, durch das große Layout kommt jedes einzelne Bild zur Geltung.
Störend ist allenfalls, dass es kein Inhaltsverzeichnis gibt, was bei annähernd zweihundert Seiten doch sehr verwirrend ist. Die einzelnen Kapitel sind zwar deutlich durch eine weiße Doppelseite und ein kleines Gedicht voneinander abgetrennt, doch dies hilft dem Betrachter auf der Suche nach einem bestimmten Bild wenig.
Teilweise scheinen die Bilder sich zu wiederholen, da wenig Abwechslung besteht. Doch die wirklich schönen Frauen, die durch eine besondere Ausstrahlung bestechen, und ihre extravaganten Frisuren und teilweise auch Kleidung fesseln den Blick des Betrachters immer wieder, auch wenn es nichts wirklich Neuartiges ist.
Fazit:
Es gibt bessere Bildbände, auch mit dieser Thematik, doch man sollte beachten, dass der Fotograf ein junger Künstler ist, der sich möglicherweise noch weiterentwickeln wird.