Zum Abschluss seiner Kampfausbildung in Menzoberranzan muss Drizzt Do’Urden noch für ein halbes Jahr in die magische Akademie Sorcere. Dabei dient er ohne es zu wissen denjenigen, die seinen Tod mehr als anderes Wünschen. Der Gesichtslose, Alton DeVir, ist der einzig Überlebende des Hauses DeVir, welches von dem Hause Do’Urden vernichtet wurde. Er hat nur überlebt, indem er eine andere Identität angenommen hat. An seiner Seite befindet sich der Zauberlehrling Masoj, ein Angehöriger des Hauses Hun’ett. Dabei handelt es sich um das fünfte Haus in der Rangordnung Menzoberranzans, welches um seine Position fürchtet, da die Oberin Malice des Hauses Do’Urden an neunter Position steht und ihr somit nur noch ein Rang fehlt, um in das herrschende Konzil der Stadt aufzusteigen. Dabei steht die Oberin Malice in der Gunst der Spinnenkönigin, hat vier Priesterinnen der Lloth und zwei großartige Krieger in ihrer Familie.

Oberin Malice hat eine Vorahnung und alle Familienmitglieder der Familie Do’Urden müssen die Akademien verlassen, um sich auf einen Kampf vorzubereiten, doch Malice weiß nicht, gegen wen sie kämpfen muss. Drizzt hat sich als hervorragender Kämpfer herauskristallisiert und erregt damit nicht nur die Eifersucht seines älteren Bruders Dinin, sondern auch der anderen Mitglieder der Patrouille, welche er in den Tunnel außerhalb der Stadt anführt. Doch obwohl er mit seinem Krummsäbeln mörderische Kräfte entwickelt hat und kaum ein Feind ihm gewachsen ist, hat er eine Eigenschaft, welche für einen Drow ungewöhnlich und verächtlich ist: Er hat ein weiches Herz! Wird ihm dies eines Tages zum Verhängnis werden?

"Im Reich der Spinne" ist das zweite Buch der Saga vom Dunkelelf. Etwas unverständlich ist der Bruch zwischen dem ersten und zweiten Buch, da beide Bücher nicht nur die gleichen Hauptfiguren, sondern auch das gleiche Thema haben: Drizzts Ausbildung zum Krieger. Hinzu kommt der Preis von 6,90 Euro pro Buch, welcher bei knapp zweihundert Seiten doch sehr hoch gegriffen ist.

Doch auf der anderen Seite sollte man nicht voreilig aufgrund der Äußerlichkeiten urteilen, denn die Geschichte um Drizzt Do’Urden und seinen inneren Kampf zwischen Gut und Böse ist auf jeden Fall lesenswert. R. A. Salvatore schafft es, den Leser in seinen Bann und damit in die dunkle Unterwelt der Stadt Menzoberranzan zu ziehen.

Leider vermisst man beim Lesen ein bisschen die Welt aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. So sieht man das meiste doch durch die Augen Drizzt Do’Urdens und obwohl man die Falschheit und Unverfrorenheit der anderen Drow kennt, fehlt einem ein Einblick in das innere Wesen der restlichen Familienmitglieder des Hauses Do’Urden.

Fazit:
Eine schöne, gleichmäßige Geschichte, die jedoch nur aus einer Perspektive erzählt wird. Dabei scheint es jedoch als reine Geldgier, dass die Serie, welche im Original als Trilogie erschienen ist, im Deutschen sechs Bände füllt.