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Nach dem Ende der "Destiny"-Trilogie veröffentlichte der amerikanische Verlag "Pocket Books" den Roman "A Singular Destiny" im Januar 2009. Dieser berichtet von den Auswirkungen, die der letzte Krieg gegen die Borg mit sich brachte. Cross Cult publiziert "Einzelschicksale" im Dezember 2010.
Der Kampf gegen die kybernetische Geißel der Menschheit - die Borg - ist gewonnen, doch die Nachwirkungen sind katastrophal: zerstörte Welten, wrackgeschossene Raumschiffe, unzählige Tote. Präsidentin Nanietta Bacco versucht, die in Trümmern liegende Föderation wieder aufzubauen. Unbekannte Gegner versuchen, das Vorhaben zu torpedieren und schrecken dabei auch vor mehrfachem Mord nicht zurück. Eine wichtige Mine explodiert, ein gefährlicher Stoff legt jede Technik auf einem Planeten still und ein alter Feind der Klingonen bläst erneut zum Angriff - die Probleme häufen sich. Erst nach und nach begreift Sonek Pran, ein alternder Geschichtsprofessor und Diplomat, dass ein Muster hinter den Anschlägen steckt. Er begibt sich an Bord der Aventine, um Schlimmeres zu verhindern. Doch ist es dafür nicht längst zu spät?
Nach der fesselnden und alles verändernden "Destiny"-Trilogie präsentiert "Einzelschicksale" die Nachwirkungen des großen Krieges gegen die Borg. Um den Schaden zu verdeutlichen, den die kybernetischen Feinde angerichtet haben, wird jedes Kapitel von einem kurzen Brief, Bericht oder Logbuch-Eintrag eingeleitet, das einzelne Schicksale beleuchtet. Ein trauriges, von Verlusten und Tod geprägtes Bild zeichnet sich ab und vermittelt dem Leser gekonnt den Abgrund, an dem die Föderation und ein Großteil der Bürger sich befinden.
Die verschiedenen Anschläge, die vielerorts den Neuaufbau des Völkerbundes bedrohen, werden recht schnell als perfide eingefädelter Plan deutlich, doch wohin soll dieser führen? Dies bleibt bis zum Finale des Buches im Dunkeln. Während die Geschichte zu Beginn nur sehr langsam an Fahrt gewinnt und die Handlung weite Teile vor sich hinplätschert, versteht Keith R. A. DeCandido es am Ende, die Spannung noch einmal aufzubauen, bevor der Drahtzieher der Attacken enthüllt wird.
"Einzelschicksale" setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang, die in den kommenden "Star Trek"-Reihen und einem weiteren "Quadrologie"-Event bei Cross Cult noch Beachtung finden werden. Fällt die Geschichte auch in Geschwindigkeit und Action, wie nicht anders zu erwarten, gegenüber der "Destiny"-Trilogie stark ab, werden in ihr doch Grundpfeiler für die zukünftige Entwicklung im Alpha-Quadranten gelegt und die Machtverhältnisse gehörig durcheinander gewirbelt.
Mit Ezri Dax steht zudem ein Charakter aus der "Deep Space Nine"-Reihe im Vordergrund, was Spaß macht. Die Trill entwickelt sich zunehmend zur Kommandantin, wächst in ihre Rolle hinein und macht sich gut auf der Brücke des neuen Experimentalraumschiffes.
Fazit:
Behäbig schreitet die Handlung voran und das Finale besticht nicht durch Action und Raumschlachten. Hiervon bot die "Destiny"-Trilogie jedoch genug. "Einzelschicksale" ist eine Charakter-Geschichte, die das große Ganze zeigt und wichtige Grundlagen schafft. Fans sollten nicht darauf verzichten.