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Die kleine Nele ist für ihr Leben gern draußen im Garten und spielt im Schnee. Heute gibt sie sich besondere Mühe, denn Papa hat ihr alte Anziehsachen gegeben, für die sie nun einen Schneemann baut. Groß ist er ja nicht, der kleine, auf den Namen Malmi getaufte Kerl, doch Nele gefällt er. Richtig lustig und süß sieht er aus, wie er da in Jacke, Schal und Mütze vor ihr steht.
Ihr bester Freund aber, der im Nachbarhaus wohnt und schon den ganzen Nachmittag einen eigenen Schneemann baut, lästert nur über Malmi. Winzig sähe er aus, noch wachsen müsste er und seiner sei viel schöner, größer und lustiger. Nele beschimpft darauf hin seinen Schneemann als langen Lulatsch und geht wütend ins Haus. Jetzt werden sie tagelang nicht miteinander reden, das ist sicher.
Am Abend kann Nele nicht einschlafen und sieht lange aus ihrem Fenster. Sie betrachtet den kleinen Malmi, wie er da ganz allein im Garten steht. Als sie eine Sternschnuppe am Himmel sieht, wünscht sie sich ganz fest, Malmi möge lebendig werden und wird ganz traurig bei dem Gedanken, weil so etwas ja leider nicht sein kann. Doch als sie ins Bett klettert, vernimmt sie leise Geräusche von der Haustür und ein Tapsen im Flur. Und als Nele nach unten schleicht, sieht sie voller Staunen einen kleinen, lustigen Gast im Wohnzimmer stehen und die Eisenbahn ihres Vaters bestaunen.
Was Autor Gerd Hahn und die Illustratoren Miriam Fritz und Nesch`et Al-Zubaidi mit dem Bilderbuch "Malmi" abgeliefert haben, wirkt routiniert, wenig überraschend und kaum begeisternd. Zu oft hat man in Bilderbüchern von kleinen Mädchen, Schneemännern, die lebendig werden und für einige lustige Momente sorgen, gehört - man denke nur an Kulla.
Und doch gefällt dieses Bilderbuch den Kleinsten auf Anhieb. Weniger die Geschichte als die Bilder bezaubern bereits Dreijährige. Da sitzt jedes Lächeln, jeder Strich und jede Geste und die wunderschön gezeichneten Hintergründe tun ein Übriges, um die Kleinen für Malmi und Nele einzunehmen.
So ganz kann man sich zwar als Vorleser des Eindrucks nicht erwehren, das Spielfilmprojekt Malmi, von dem im Impressum die Rede ist, habe hier ein leicht zu generierendes Spin-Off möglich gemacht - die Bilder wirken halt wie perfekt konstruiert und bebildern ein kleines Abenteuer, das ganz im Stil von "Lauras Stern" gestaltet ist. Doch wäre diese Sicht nicht ganz fair. Für Kinder funktioniert die Geschichte auch ohne bewegte Bilder, ihre Fantasie macht den Schneemann im Handumdrehen lebendig. Und sie werden mit Freude vernehmen, dass ihr kleiner, weißer und lustiger Held vielleicht je bald auch im Kino für Unterhaltung sorgen wird. Denn dass mit Malmi ein sympathischer und erfolgreicher Held die Kinderzimmer betreten hat, steht außer Frage.
"Malmi" ist zwar als Erzählung nur Mittelmaß, doch als Bildergeschichte erste Sahne, die jedem Kind zwischen drei und sechs Jahren sehr viel Freude bereiten wird.