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 Metronom, Band 1: Nulltoleranz

Serie: Metronom, Band 1
Autoren: Eric Corbeyran
Illustratoren: Grun
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der französische Verlag Édition Glénat veröffentlichte 2010 den ersten Teil der Reihe "Metronom" mit dem Titel "Tolerance Zero". Im November des gleichen Jahres tat es ihm Splitter nach und brachte "Nulltoleranz" auf dem deutschen Mark heraus. In ihm wird das Leben zweier unterschiedlicher Menschen in einer Diktatur der Zukunft beschrieben.

Lynn Forester ist verzweifelt. Bereits seit Wochen hat sie nichts mehr von Doug, ihrem Mann, gehört. Dieser ist Müllbeseitiger und bringt, gemeinsam mit seinen Kollegen, Abfall in die Tiefen des Weltraums. Lynn setzt alle Hebel in Bewegung, um etwas über den Verbleib Dougs zu erfahren - mit Erfolg. Doch die Hintergründe, auf die sie stößt, bringen etliche Gefahren mit sich. Ihr zur Seite steht Floreal Linman. Der unbeugsame Journalist schreibt beständig regimekritische Texte und will die Wahrheit über die Raumfahrer ans Licht bringen. Ein seltsames Buch, mit der Geschichte über ein magisches Metronom, bringt jedoch die Regierungskommissare auf seine Spur, und bereits nach kurzer Zeit befindet sich Floreal auf der Flucht. Einer Flucht, die zum Scheitern verurteilt ist?

Mit "Nulltoleranz" legt Splitter den Auftakt zu einer neuen Sci-Fi-Reihe, die in einer nicht näher spezifizierten Zukunft angesiedelt ist. Eine Diktatur beherrscht das Alltagsleben, und die elektronischen Wahlen, durch die alle Bürger über die Annahme von Gesetzen entscheiden können, sind reine Farce. Kunst und Literatur werden teilweise verboten, es gibt Ausgangssperren, und die Presse wird zensiert. In dieser dystopischen Zukunft versucht die Protagonistin, Lynn Forester, ihren Mann zu finden und wird dabei mit den Schattenseiten der Gesellschaft konfrontiert. Die dünne Fassade der simulierten Demokratie bricht allzu schnell zusammen, wenn unbequeme Fragen gestellt werden.

Floreal Linman erweist sich leider als absolutes Klischee. Der Journalist und Renegat, der allzu schnell die Blicke der Obrigkeit auf sich zieht, kann nicht überzeugen. Dabei besticht die Geschichte von Autor Éric Corbeyran (Blutige Mauern, Splitter) und Zeichner Grun (La Conjuration d'Opale, Dargaud), der in Deutschland noch recht wenig bekannt ist, durch eine faszinierende Mischung aus verwaschenen Zeichnungen, einer futuristisch-schimmernden Farbgebung in warmen Tönen und flüssigen Texten.

Die Handlung entwickelt sich in diesem ersten Teil noch recht langsam, sie schreitet nur zäh voran, und das als Höhepunkt inszenierte Ende der Geschichte, kann nicht wirklich als solcher überzeugen. Was jedoch sehr gut vermittelt wird, ist die Unbarmherzigkeit der Systems und die kalte Effizienz des Überwachungsapparates. Die Autoren nehmen sich Zeit, die Charaktere und ihre Umgebung einzuführen und legen interessante Grundlagen, die eine Menge Potenzial zur Ausarbeitung Menge haben.

Fazit:
Ein lesenswerter Roman, der auf gekonnte Weise eine Dystopie zeichnet und den Protagonisten Tiefe verleiht. Die Action wird noch sparsam eingesetzt, aber dies ändert sich hoffentlich mit dem zweiten Band, der 2011 erscheinen soll.

Vorschau/Leseprobe auf der Seite des Splitter-Verlags:

Leseprobe: Metronom 1 - Nulltoleranz

Andreas Suchanek



Hardcover | Erschienen: 15. November 2010 | ISBN: 978-3868692389 | Originaltitel: Tolerance Zero | Preis: 13,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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