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Jeffery Deaver, der sich als Autor intelligenter psychologischer Thriller bereits mehrfach einen Namen gemacht hat, schlägt wieder zu. Diesmal präsentiert er seinen Hörern ein spannendes Katz- und Maus-Spiel, in dem er zwei Frauen von skrupellosen Mördern jagen lässt.
Die Anwältin Emma Feldman möchte gemeinsam mit ihrem Mann Steven das Wochenende in ihrem Ferienhaus am Lake Mondac verbringen. Doch kaum sind sie dort angekommen, werden sie von zwei maskierten Männern überfallen und schaffen es nicht mehr, einen Notruf abzugeben. Lediglich das Wort "Dies" kann der zuständige Beamte noch verstehen, bevor die Verbindung unterbricht. Um der Sache nachzugehen, bittet der zuständige Sheriff einen Deputy, im Haus der Feldmanns nach dem Rechten zu schauen. Doch Brynn McKenzie, die sofort nach dem Anruf zu dem Haus der Feldmanns fährt, findet nur noch die Leichen des Ehepaars vor, das regelrecht hingerichtet wurde. Aber auch die beiden Täter halten sich noch auf dem Grundstück auf, und während Brynn versucht zum Nachbarhaus zu flüchten, trifft sie auf eine befreundete Anwältin des Paares, die sich während der Morde versteckt gehalten hat. Gemeinsam versuchen sie durch die Wälder des umliegenden Nationalparks zu entkommen. Ein Unterfangen, das sich als überaus schwierig erweist. Denn während die Mörder ihnen dicht auf den Fersen sind, scheint Brynns Begleiterin der nervenaufreibenden Flucht nicht gewachsen zu sein.
Getreu dem Motto: Nichts ist so, wie es scheint, hat der Autor Jeffery Deaver einen Plot ersonnen, der nicht nur spannend vonstatten geht, sondern auch kurzweilig unterhält. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, werden von gnadenlosen Mördern gejagt. Während die eine darauf bedacht ist, ihren Verfolgern ein Schnippchen zu schlagen und sie in die Irre zu führen, scheint die andere mit der Situation völlig überfordert zu sein. Ein Spiel auf Leben und Tod, das viele überraschende Momente in sich birgt und in einem Finale endet, das mehr als überrascht. Dabei versteht es Jeffery Deaver, in gleichem Maße die Spannung anzuheizen und interessante Figuren zu zeichnen - Menschen, die, mit verschiedenen Eigenschaften behaftet, zum einem dem Hörer ans Herz wachsen, zum anderen von ihm völlig abgelehnt werden. Einzig und allein die ab und an etwas zu konstruiert wirkenden Ereignisse bieten Anlass zur Kritik, werden aber durch das rasantes Erzähltempo gut ausgeglichen. Ein Hörbuch, das, von dem Musiker, Schauspieler und Sprecher Michael Hansonis gelesen, spannende Stunden verspricht. Dabei gelingt es Hansonis gut, die einzelnen Charaktere stimmlich herauszuarbeiten und eine alptraumhafte Nacht im Kopf des Hörers entstehen zu lassen.
Fazit:
"Nachtschrei" ist ein Thriller, der vor allem von seiner Spannung lebt, allerdings etwas zu konstruiert erscheint. Versehen mit interessanten Charakteren und einem wendungsreichen Plot, gelingt es ihm seine Hörer an das Geschehen zu fesseln. Eine Empfehlung für Fans rasanter Geschichten.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website