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Nachdem eine Studentin ihr Leben lassen musste und die Besteigung des Ghosts in einer Katastrophe endete, ist im kanadischen Grace-College ein wenig Ruhe eingekehrt. Chris und Julia planen ein romantisches Wochenende und auch alle anderen Studenten rüsten sich, um ein paar Tage außerhalb der Hochbegabtenschmiede zu verbringen. Noch am Tag der Abreise zieht ein Sturm über dem Tal auf und während Lehrer und Studenten sich bemühen, das College so schnell wie möglich zu verlassen, warten Chris, Julia, Benjamin und Rose auf Debbie. Ein schwerwiegender Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Denn als sie endlich losfahren, sind die Straßen bereits hoch verschneit und ihr Auto landet kurzerhand an einem Baum. Ein Unfall, den die fünf Jugendlichen so gut wie unverletzt überstehen. Lediglich Debbie hat mit einigen Problemen zu kämpfen und benötigt die Hilfe der anderen, um ins College zurückzukehren. Was sie dort erwartet, ist allerdings viel schlimmer, als ein mühsamer Marsch durch den Schneesturm. Schon bald müssen sich Chris, Julia, Benjamin, Rose und Debbie mit merkwürdigen Dingen und unheimlichen Begebenheiten auseinandersetzen, die, genau wie der Aufstieg zum Ghost, ihren Tribut fordern.
Eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Setting, das nicht neu ist. Auch dass sich ein Mörder unter den Anwesenden befindet, ist ein Handlungsverlauf, der bereits in vielen Büchern und Filmen seinen Niederschlag fand. Trotzdem schafft es Krystyna Kuhn dieser, bereits über alle Maßen strapazierten, Idee etwas Neues abzugewinnen. Gut verpackt in eine mysteriös anmutende Geschichte, die ihren Ursprung weit zurück in der Vergangenheit hat, baut sie eine Atmosphäre auf, die unweigerlich fesselt. Nicht nur der plötzlich ausfallende Strom oder eine Morddrohung per SMS sind es, die den Atem Stocken lassen, sondern vor allem die undurchsichtigen Reaktionen und Handlungsweisen der beteiligten Personen, die dem Geschehen den richtigen Kick verleihen. Eigenwillige Charaktere und dunkle Geheimnisse spielen dabei eine besondere Rolle und lassen vor allem die noch recht unerfahrenen Jugendlichen Momente erleben, die schlimmer als ein Alptraum sind. Dabei wird das gesamte Geschehen aus der Sicht von Debbie und Chris erzählt. Zwei Charaktere, die sehr widersprüchlich sind und schon durch ihre Eigenheiten allein, für genug Zündstoff sorgen.
Gelesen wird "Das Tal–Der Sturm" von Franziska Pigulla, die bereits für die Interpretation der ersten beiden Teile der spannende Jugendthrillerreihe verantwortlich zeichnete. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und gekonnt gesetzten Nuancen, lässt sie ein wahres Horrorszenario entstehen, dem sich der Hörer nur schwerlich wieder entziehen kann.
Fazit:
"Das Tal–Der Strum" ist als dritte Episode der spannenden Reihe um das Grace-College hervorragend gelungen. Gruselige Momente und dramatische Szenen wechseln sich ab und lassen eine unheimliche Atmosphäre entstehen, die noch lange nachklingt. Eine Hörbuch für das eine unbedingte Empfehlung mehr als gerechtfertigt ist.