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 Magic Edition: Die galaktische Rallye

Serie: Magic Edition
Autoren: Horst Hoffmann
Verlag: BLITZ

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die Terraner, Kul-Uys, Treehs, Goobhins, Knastorianer und all die anderen Völker der Galaxis versammeln sich zum - mehr oder weniger - ehrenvollen Wettstreit, um den Herrscher der Milchstraße zu küren: Eine Rallye findet statt, und der Schnellste, der zudem die meisten Punkte auf dem Weg gesammelt hat, soll die Macht erringen, während die übrigen Völker sich ihm unterzuordnen haben.
Jedes der teilnehmenden Völker schlägt Hindernisse auf dem Weg vor, bei denen es Punkte zu gewinnen gilt. Leichter gesagt als getan, denn aus dem ehrlichen Wettstreit entwickelt sich eine Gaunerei sondergleichen. Man betrügt, schikaniert, sabotiert, wo es nur geht, um für sich selbst den größten Vorteil herauszuschinden. Dabei ist ein Hindernis aberwitziger als das andere. Schwarze Löcher, Radiosterne, Haare von monströsen Ziehmüttern, der Diebstahl wertvoller Briefmarken, ein Zahn des legendären Ungeheuers von Loch Ness und andere Aufgaben stehen den Teilnehmern der galaktischen Rallye bevor. Je näher das Ziel rückt, desto klarer werden einige Dinge: Diesen Wettkampf gewinnt nur das hinterhältigste und cleverste Volk - oder dasjenige, das die wenigsten Probleme hat. Denn die favorisierten Teilnehmer haben alle mit ihren eigenen Angelegenheiten zu kämpfen. Die Truppe der Terraner - die Vertreter der Erde - wird von einem jähzornigen Mann angeführt, der selten das Raumschiff heil lässt. Die Kul-Uys hingegen müssen mit ihrem Alkoholismus kämpfen, wie schon der Name ihres Schiffs, die "Bottle of Beer", verrät. Die Treehs haben den folgenschweren Fehler gemacht, sich auf gemeinsame Hinterhältigkeiten mit den Knastorianern, der Delegation des Gefängnisplaneten, einzulassen, und bei den Goobhins versuchen die emanzipierten Frauen ständig, die alleinige Herrschaft an sich zu reißen.
Wer wird am Ende über die anderen triumphieren? Oder, noch wichtiger, wer wird überhaupt am Ziel ankommen?


"Die galaktische Rallye" aus dem Hause BLITZ bestand ursprünglich aus zwei Romanen, die mit einem Abstand von etwa drei Jahren 1977 und 1980 herauskamen. Hier sind sie nun in einem Buch zusammengefasst. Dass man eigentlich zwei Geschichten vor sich liegen hat, merkt man spätestens nach der Hälfte der Lektüre, denn es kommt zu zahlreichen Wiederholungen von Geschehnissen, Handlungen und Erläuterungen, die den Lesefluss deutlich schmälern. Man hätte sich ruhig die Mühe machen können, den Verlauf der Geschichte um diese Wiederholungen zu reduzieren, denn der Leser ist mitten in der Story und braucht nicht - wie bei der Erstveröffentlichung - in der vorliegenden Häufigkeit daran erinnert zu werden, was einige Seiten zuvor geschehen ist.

Beim Lesen fühlt man sich unwillkürlich an Douglas Adams erinnert, denn die Kombination Science-Fiction und Humor liegt nicht häufig vor. Dieser Vergleich ist zugegebenermaßen auch unfair, bedenkt man den enormen Erfolg der Adams-Romane. Hoffmanns "Rallye" beginnt interessant und witzig und beinhaltet so manchen lustigen Running Gag. Bei fortschreitender Lektüre allerdings machen sich deutliche Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Die Pointen wiederholen sich häufig und die Komik verflüchtigt sich zusehends, wenn derselbe Scherz zum fünften Mal zünden soll. Die sprachlichen Mittel sind dazu nicht kreativ und originell genug, um dem Leser immer wieder ein Lächeln zu entlocken.

Die Grundidee des Buches - eine verrückte Rallye durch die Galaxis - klingt nett und ist auch ordentlich umgesetzt. Die Wendungen der Geschichte sind haarsträubend und dadurch teilweise recht witzig, teilweise aber auch zu konstruiert und belanglos; nach den ersten überraschenden Plot-Twists erlahmt auch die Spannung, denn vorhersehbar, geschweige denn nachvollziehbar, ist die Story nicht. Leider sind die Geschichte insgesamt und auch die Charaktere zu oberflächlich. Die auftretenden Figuren sind eindimensional und erlangen nur durch ihr äußeres Erscheinen Individualität. Das ist eindeutig zu wenig, um den Leser in der Geschichte mitzureißen, denn ohne ein Mindestmaß an Eigenständigkeit der Charaktere lassen sich keine Sympathien oder Antipathien aufbauen. Diese sind jedoch notwendig, um den weiteren Verläufen gespannt zu folgen. So plätschert die Story ihrem Ende entgegen; auf ein furioses Finale wartet man vergebens. Das Ende ist zwar von der Idee her reizvoll, in der Umsetzung jedoch nicht wirklich überzeugend. Alles in allem eine gute Grundidee, die in der Ausarbeitung aber zu sehr zu wünschen übrig lässt.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2006 | ISBN: 389840269X | Preis: 9,95 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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