Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Tiefwasser liegt im Schatten von Schwarzstabs Turm. Der Schwarzstab ist der eigentliche Beschützer der Stadt, doch dieser wird von zwei Magiern in eine tödliche Falle gelockt. Um an sein Erbe zu kommen, brauchen die Intriganten seine ihm treue Gespielin und verschleppen diese, um über sie an die Macht zu kommen.
Zeitgleich macht sich der junge Renaer, der sonst eher verantwortungslos durchs Leben wandert, dank eines Hinweises auf, den merkwürdigen Geschichten um die verschleppte Gespielin nachzugehen. Seine Spur führt ihn zu den Intriganten. Zusammen mit einigen ungleichen Gefährten übernimmt er zum ersten Mal in seinem Leben wirklich Verantwortung. Er will die Machenschaften aufdecken. Doch das ist nicht ganz ungefährlich ...
"Schwarzstabs Turm" ist der Auftakt einer neuen Buchreihe aus der Welt der "Vergessene Reiche", welche bereits 1975 (!) von Ed Greenwood geschaffen wurde.
Nun wagt sich Steven E. Schend an diese Welt und füllt die "geschichtsleeren" Lücken rund um Tiefwasser mit einer spannenden Abenteuergeschichte. Für dieses Werk wird Schenk nicht umsonst von Greenwood höchstpersönlich gelobt, denn der Auftakt der Reihe fällt sehr ansehnlich aus. Die Geschichte eignet sich für Neueinsteiger gleichermaßen wie für treue Fans, da dem Leser ein guter Mix aus Erzählung und Hintergrundinformationen geboten wird.
Das Abenteuer ist in sich schlüssig und unterhaltsam verfasst. Die kleinen Stichelein und Anspielungen, wenn beispielsweise Elra, welche im Auftrag der Gilde Keller und Kanalisation untersucht, die Bühne betritt, sind köstlich in den Handlungsverlauf eingearbeitet. Der ewige Zwist zwischen den beiden Gesellschaftsschichten sorgt für Unterhaltung. Überzeugend ist auch die Unvorhersehbarkeit der Handlung. Natürlich verpuffen nicht alle Vorahnungen des Lesers in der Luft, aber über weite Teile überrascht der Autor immer wieder mit neuen Wendungen. Auch die deutsche Übersetzung lässt sich gut lesen, nur an den wenigsten Stellen fallen Tippfehler oder kantige Formulierungen auf.
Jede Rollenspielwelt braucht ihre Helden. Oft werden deren Geschichten und Abenteuer als Romane zur Spielwelt erzählt. Mischt nun ein begabter Autor historisches Hintergrundwissen der Welt mit einer starken Handlung, entsteht ein Werk, welches "Dungeons & Dragons"-Anhängern empfohlen werden kann: Zugreifen!
Wer schon immer mal einen Einstieg in diese Rollenspielwelt gesucht hat, wird hier fündig. Das Glossar bietet alle wichtigen Erklärungen um den Roman zu genießen.
Weitere Veröffentlichungen der Reihe sind bereits geplant und terminiert:
- "
Nebelufer" von Johnson für das 4. Quartal 2010
- "
Schattenlabyrinth" von Scott De Bie für das 1. Quartal 2011
- "Totenstadt" von Jones für das 2. Quartal 2011