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 Emily Archer und der Fluch des Tutanchamun

Verlag: rondomedia

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Denkt man an Ägypten und alte Ausgrabungsstätten, so kommen einem gleich uralte Pharaonengräber und so bekannte Fundstücke wie die herrliche Maske des Tutanchamun in den Sinn. Um eben jene Maske geht es in dem Wimmelbildspiel "Emily Archer und der Fluch des Tutanchamun", erschienen bei Rondomedia. Emily Archer, deren detektivischer Spürsinn ebenso wie ihr Äußeres an Miss Marple erinnern, wird von einem alten Freund nach Ägypten eingeladen, um sich die unermesslichen Schätze aus dem Grab des Tutanchamun anzuschauen.

Doch als die alte Dame dort ankommt, muss sie erfahren, dass ihr Freund ermordet und die wertvolle Maske des Pharaos entwendet wurde. Im Spiel schlüpft man nun nicht in die Rolle der Ermittlerin Emily Archer, sondern in die ihres Assistenten. Wird es gelingen, die Maske zurückzuholen, den Mord aufzuklären und alle Rätsel zu lösen?

Willkommen in Ägypten!

"Emily Archer und der Fluch des Tutanchamun" reiht sich in die lange Reihe der Wimmelbild-Spiele ein, die derzeit auf dem Markt sind, kann aber nicht vollends überzeugen. Das Spiel ist zwar nicht wirklich schlecht, hat aber doch einige nervige Macken, und vor allem ist es nicht originell, sondern sehr eintönig. Als Spieler erforscht man unterschiedliche Schauplätze, wo es Gegenstände aus einer Liste zu entdecken gilt. Die zu findenden Dinge sind am unteren Bildschirmrand angezeigt, allerdings bekommt man nicht die komplette Liste zu sehen, sondern immer nur drei Suchwörter; erst wenn man eins davon gefunden hat, rückt der nächste Suchbegriff nach. Das ist wahrscheinlich Geschmackssache bei Wimmelbildspielen, aber im Spiel ziemlich nervig.
Das Spiel läuft immer nach dem gleichen Schema F ab: Man sieht eine Szenerie, muss immer genau 20 Dinge suchen, dann gibt es eine kleine Dialogsequenz oder ein Minispiel zwischendurch.

Schlecht erklärte Minispiele

Die Minispiele, die zwischen den Suchbildern auftauchen, sind erfreulich abwechslungsreich: Mal gilt es, aus einer Reihe von fast identischen Bildern ein ganz bestimmtes herauszusuchen, mal eine Partie Sudoku zu bestreiten, dann wieder soll ein Balken mittels Verschieben aus einem Kasten heraus bewegt werden; es müssen Briefe zusammengesetzt und Cocktails gemixt werden. Leider sind die Spiele oft relativ schlecht erklärt – zum Beispiel das ägyptische Senet-Spiel, das kaum jemand kennen dürfte, das aber praktisch keinerlei Anleitung hat außer "Wirf ein Hölzchen und geh als erster durchs Ziel". Schade, hätte doch gerade dieses 4000 Jahre alte Spiel viel Stoff für eine kleine Rahmenhandlung und ein bisschen Hintergrundwissen geboten!
Man kann übrigens sämtliche Minispiele ganz einfach per Mausklick überspringen, wodurch sich die Spieldauer natürlich erheblich verkürzt.

Nadel im Heuhaufen

Die Wimmelbilder selbst – insgesamt gibt es im Spielverlauf 30 Stück - sind grafisch sehr gut gestaltet, die Orte sind gut gewählt und passen zur Geschichte: Mal muss man als Emilys Assistent eine Grabkammer erkunden, dann eine Hotellobby, ein Zimmer oder einen Basar. Die Grafik ist sehr scharf, es gibt viele Details und liebevoll gestaltete Umgebungen. Dafür sind die zu suchenden Gegenstände manchmal lächerlich gut versteckt und fügen sich so nahtlos ins Bild ein – etwa in Teppichmuster oder Tapeten -, dass man sie auch mit Adleraugen kaum findet. Wenn man nicht weiterkommt, kann man einen Hinweis nutzen, dann wird ein Gegenstand aus der Liste auf dem Bildschirm angezeigt. Natürlich sind diese Tipps aber rar; neue Hinweise kann man hinzugewinnen, indem man in einem Wimmelbild einen dort versteckten Ankh anklickt. Anders als in den meisten Wimmelbildspielen gibt es hier übrigens keine Strafe für zielloses Herumklicken, man kann theoretisch jeden Millimeter des Bildschirms anklicken und wird dafür nicht gesperrt oder ähnliches.

Man kann nicht einmal genau festmachen, woran es liegt, aber so richtig will sich der Spielspaß bei Emily Archer nicht einstellen. Das liegt größtenteils am stupiden Ablauf – Wimmelbild, 20 Sachen finden, Minispiel, Dialog in winzig kleiner Schrift, Wimmelbild mit 20 Sachen … Schon nach kurzer Zeit langweilt man sich und klickt sich nur noch lustlos durch Grabkammern und Museen - es fehlt einfach der gewisse Pfiff, die detektivische Mörderjagd bietet nichts Neues und ist zu keiner Zeit spannend oder herausfordernd. Daher nur ein mittelmäßiges Spiel, das dafür zum kleinen Preis zu haben ist und somit für Wimmelbild-Süchtige doch lohnenswert sein kann.

Christina Liebeck



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 23. November 2010 | FSK: 0 | PC | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Athlon- / Pentium 4- oder vergleichbarer Prozessor mit 1 GHz,
Windows XP/Vista/7,
512 MB RAM,
64 MB 3D-Grafikkarte,
Soundkarte,
CD/DVD-Laufwerk

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